Tokio – Ungeachtet internationaler Proteste haben Japans Walfänger im Nordwest-Pazifik wieder zahlreiche Wale getötet. Wie geplant harpunierten drei Fangschiffe seit vergangenen Juni insgesamt 177 Meeressäuger – offiziell zu "wissenschaftlichen Zwecken", wie das Fischereiministerium am Dienstag erneut bekannt gab.

177 Wale

Auf der diesjährigen Abschussliste standen 43 Zwergwale und 134 Seiwale. Nach einer Untersuchung der Wale – beispielsweise ihres Mageninhalts – wird ihr Fleisch für den Verzehr zum Verkauf angeboten. Jedes Jahr lässt Japans Regierung im Rahmen ihres "Forschungswalfangs" Hunderte Wale töten.

Das ist wegen eines Schlupfloches in der Vereinbarung formal erlaubt, trotz des seit 1986 geltenden weltweiten Walfangmoratoriums durch die Internationale Walfangkommission (IWC). Die Nummer Drei der Weltwirtschaft verfolgt dabei das politische Ziel, auch die kommerzielle Jagd auf Großwale wieder zuzulassen. "Diese Fänge sind notwendig", erklärt Kohei Ito, Japans Vertreter bei der IWC. "Sie erlauben uns abzuschätzen, wie viele Wale wir auf nachhaltige Weise erlegen können, wenn der kommerzielle Walfang wieder aufgenommen wird." (APA, red, 26.9.2017)