Wien – Bei den Medientagen stellte ORF-1-Chefin Lisa Totzauer vor einer Woche ein neues Onlineangebot des ORF für den Intensivwahlkampf vor: Unter Faktoderfake.at würden Social-Media-Posts etwa von Politikern und Journalisten auf ihre Plausibilität. Nun sucht freilich die Medienbehörde KommAustria die rechtliche Grundlage des Angebots, bestätigte ein Behördensprecher dem "Kurier", der in seiner Freitagausgabe darüber berichtet.

Vorprüfung für neue Angebote

Der ORF muss neue Angebote oder wesentliche Änderungen von Programmen oder Angeboten der Medienbehörde zur Auftragsvorprüfung vorlegen. Wesentliche Änderungen betreffen laut Gesetz etwa technische Nutzbarkeit oder ihr Zugang oder wesentlich andere Zielgruppen.

Der ORF darf zwar ohne Auftragsprüfung für neue Angebote einen sechsmonatigen Probebetrieb aufnehmen, dafür muss aber der Zugang zu dem Angebot beschränkt werden, und auch einen Probebetrieb muss die Behörde genehmigen.

Der ORF hat für Freitag eine Stellungnahme an die Behörde angekündigt, er geht von der Rechtmäßigkeit der Faktencheckerseite aus, die unter dem Motto steht: "Was ist wahr und was nicht?".

Faktoderfake.at als Unterseite der ORF-1-Seite "meins.orf.at".
Foto: Screenshot faktoderfake.at

Wer derzeit www.faktoderfake.at in den Browser eingibt, landet nun auf einer Unterseite des schon länger laufenden ORF-Angebots für ORF 1, "Meins" – konkret auf http://meins.orf.at/fakt-oder-fake/ . "Meins" ist als "Vertiefung" der ORF-1-Magazine vor zwei Jahren, im Herbst 2015 gestartet. (red, 29.9.2017)