Adelaide – Der Name ist Programm: Das jüngste Projekt des technikbegeisterten Milliardärs Elon Musk läuft unter dem Arbeitstitel BFR (kurz für "Big Fucking Rocket"). Der Gründer des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX gab auf einer Raumfahrt-Konferenz in der australischen Stadt Adelaide seine Pläne für eine neue Generation von Raumtransportern bekannt.

Die BFRs sollen 48 Meter lang sein und einen Durchmesser von neun Metern haben. Sie haben eine Masse von 85 Tonnen und können laut den Plänen eine Ladung von 150 Tonnen transportieren. Was die ersten Design-Entwürfe anbelangt, fühlt man sich wie bei vielen Projekten Musks – siehe etwa den Hyperloop – in bis dato noch immer nicht verwirklichte Technikvisionen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts zurückversetzt.

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Schon in wenigen Jahren sollen BFRs zum Mars fliegen, der Bau des ersten Raumtransporters werde bereits in sechs bis neun Monaten beginnen. Musk äußerte sich "ziemlich zuversichtlich", dass der Start in fünf Jahren erfolgen könne. 2022 sollen mindestens zwei Transporter auf dem Mars landen – zum Aufbau einer Energieversorgung, lebenswichtiger Infrastruktur und für Bergbautechnik.

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Musk als Stadtplaner: Blick auf eine künftige Marskolonie.
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Hauptziel der ersten Mission sei es, nutzbare Wasserquellen auf dem Roten Planeten zu finden – Grundlage für eine spätere Kolonisierung. Nach Musks Plänen sollen bereits 2024 weitere Raumtransporter Menschen, Ausrüstung und Vorräte auf den Mars bringen.

Vielseitig anwendbar

Finanzieren will der Milliardär das Projekt unter anderem durch den Transport von Satelliten ins All, durch Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation ISS und Mondmissionen. Das BFR-System solle so konzipiert sein, dass es im kleinen Rahmen "alles machen kann, was im weiteren Erdorbit an Aktivität gebraucht wird", bevor es dann zum Mars gehe.

Blick ins Innenleben einer "Big Fucking Rocket".
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Denn Musk hofft mit seiner Raketentechnologie auch das Verkehrswesen auf der Erde revolutionieren zu können. Eine Reise von Bangkok nach Dubai könne künftig in 27 Minuten absolviert werden, von Tokio nach Neu Delhi werde es nur noch eine halbe Stunde dauern. "Wenn man aus der Atmosphäre raus ist, ist es weich wie Seide, keine Turbulenzen, nichts", sagte Musk. "Wenn wir dieses Ding bauen, um zum Mond oder zum Mars zu fliegen, warum dann nicht auch zu anderen Orten auf der Erde?" (red, APA, 29. 9. 2017)