Bis zu 1500 Wohnungen entstehen am Erdberger Mais, rund die Hälfte davon soll "leistbar" vermietet werden. Geplant haben die BEHF Architekten, ...

Visualisierung: BEHF Architekten

... Rüdiger Lainer + Partner ...

Visualisierung: Rüdiger Lainer + Partner

... und StudioVlayStreeruwitz.

Visualisierung: StudioVlayStreeruwitz

Wien – Der Wiener Gemeinderat hat am Donnerstag die städtebaulichen Verträge und damit auch die Flächenwidmung für das Bauvorhaben "MGC Plaza" am Erdberger Mais im 3. Bezirk beschlossen. Dem Bau der drei Wohntürme mit 1400 bis 1500 Wohneinheiten, entwickelt von Ariel Muzicants MGC Immobiliengruppe und geplant von den Büros BEHF, StudioVlayStreeruwitz und Rüdiger Lainer + Partner, steht damit nichts mehr im Weg.

Baustart 2018 oder 2019

Muzicant freute sich am Freitag in einem Pressegespräch zwar darüber, dass es an dem Standort keine Bürgerinitiative oder ähnlichen Widerstand gegeben habe; die Verhandlungen für die städtebaulichen Verträge haben sich aber doch viel länger hingezogen als gedacht. Schon im August 2014 hatten nämlich Muzicant, Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) und Grünen-Gemeinderat Christoph Chorherr die Gewinner des Architekturwettbewerbs bekanntgegeben. Damals ging man noch von einer Fertigstellung im Jahr 2018 aus. Nun wird es im kommenden Jahr erst den Baustart geben, eventuell auch erst 2019.

Auch die Investoren stehen schon länger fest, das 650 Millionen Euro schwere Gesamtprojekt wurde nämlich bereits an ein Konsortium aus vier Bauträgern verkauft, und zwar Buwog, ÖSW, Neues Leben und WBV-GPA.

Swimmingpool im Turm

Diese werden die drei zwischen 100 und 125 Meter hohen Türme sowie ein Sockelbauwerk errichten, in dem es Gastronomie und Nahversorgung geben soll, die aber maximal 3000 m² ausmachen werden, sagte Muzicant. Ganz in der Nähe sei das Einkaufszentrum Gasometer, "und auch das funktioniert nicht". Diverse Freizeiteinrichtungen und ein Kindergarten sollen ebenfalls im Sockel untergebracht werden.

Am "Dach" des Sockelbauwerks wird es auch Grünbereiche geben, außerdem Stege zu allen drei Türmen, und in einem der Türme auf dieser "zweiten Erdgeschoßebene" in zwölf Metern Höhe auch einen Swimmingpool.

Zur Hälfte leistbare Mieten

Buwog und ÖSW werden jeweils einen Turm bauen, WBV-GPA und Neues Leben "teilen" sich den dritten. Sämtliche Wohnungen werden freifinanziert errichtet, die Bauträger verpflichteten sich aber dazu, rund die Hälfte davon zu günstigen Konditionen (nach Vorbild der Wiener Wohnbauinitiative, zu einer gedeckelten Miete, 15 Jahre lang) zu vermieten.

Die Buwog, die nicht gemeinnützig ist, wird die andere Hälfte ihrer Wohnungen als Eigentumswohnungen verkaufen, sagte Geschäftsführer Andreas Holler beim Pressegespräch. Die drei gemeinnützigen Bauträger werden die preisliche Gestaltung ihrer Wohnungen ohnehin an den Vorgaben des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes orientieren müssen.

MGC West schon in Bau

Die Kosten für die Infrastrukturmaßnahmen sowie die ganzen Planungs- und Vorbereitungsmaßnahmen für das Großprojekt gab Muzicant im Pressegespräch grob mit "weit jenseits von zehn Millionen Euro" an. Neben der Planung und teilweise auch der Finanzierung von Straßen habe man unter anderem auch diverse Altlasten sanieren müssen, unter anderem Kühlhäuser der Stadt Wien und eine Tankstelle.

Ganz in der Nähe des MGC Plaza entsteht auch das Projekt MGC West mit 510 teils freifinanzierten und teils geförderten Wohnungen. Dort wird bereits gebaut, die Fertigstellung ist für 2019/2020 geplant. (mapu, 29.9.2017)