Wien – Verkehrsministerium und Polizei starten Anfang Oktober mit Abgas-Schwerpunktkontrollen von Lkws auf den Autobahnen. Dabei komme ein Fernmesssystem zum Einsatz, das die Abgaswerte vorbeifahrender Fahrzeuge erfasst, teilte das Ministerium am Sonntag mit. Ist der Stickoxidanteil in der Abgaswolke zu hoch, könne die Polizei den verdächtigen Lkw anhalten, heißt es in der Aussendung.

Anfang 2017 hatte es Berichte gegeben, dass bei vielen osteuropäischen Lkw die Vorrichtungen zur Senkung des Stickoxidausstoßes aus Kostengründen deaktiviert sind. Bereits damals hat das Verkehrsministerium angekündigt, die Abgaskontrollen bei Lkw auf österreichischen Straßen zu verschärfen. Nach Pilottests werden die Kontrollen nun ausgebaut, sagte eine Sprecherin der APA.

Durch die Messungen will die Behörde ein genaueres Bild darüber erhalten, wie weit verbreitet illegal in Lkws eingebaute Abgasmanipulationsgeräte wie sogenannte "Adblue-Emulatoren" sind. Anders als bei Pkw-Kontrollen richten sich die Lkw-Überprüfungen nicht gegen die Kfz-Hersteller, sondern gegen Speditionsunternehmen, die den Abgasausstoß ihrer Lkw manipulieren.

Wie das Verkehrsministerium weiter mitteilte, ist auch die Ausschreibung für Tests an Pkws abgeschlossen. Der Auftrag werde bis Ende Oktober vergeben. Autofahrer müssen sich aber nicht fürchten, aufgehalten zu werden. In diesen Tests werden lediglich die verschiedenen Automodelle am Rollenprüfstand und bei Fahrten auf der Straße untersucht. Bei Manipulationsverdacht erfolgt eine Anzeige bei der typgenehmigenden Behörde im Heimatland des Herstellers. (APA, 1.10.2017)