Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im September.

Grafik: APA

Wien – Der Wirtschaftsaufschwung lässt die Arbeitslosenzahl in Österreich weiter sinken. Ende September waren 4,3 Prozent weniger Personen als im Jahr davor ohne Job. Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet waren das 374.935 Personen und damit 17.004 weniger als noch im September 2016. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition sank somit um 0,6 Prozentpunkte auf immer noch hohe 7,5 Prozent.

Als arbeitslos vorgemerkt waren 302.843 Personen und damit 6,3 Prozent weniger. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim AMS stieg hingegen um 4,9 Prozent auf 72.092, teilte das Sozialministerium am Montag mit.

Nicht alle profitieren

Den stärksten Rückgang – Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet – gab es in der Warenerzeugung (-10,9 Prozent), am Bau (-10 Prozent), im Handel (-7,3 Prozent) und bei Jugendlichen unter 25 Jahren (-7,2 Prozent).

Mehr Arbeitslose und Schulungsteilnehmer gab es bei Akademikern (+2,5 Prozent), Arbeitskräften mit höherer Ausbildung und Ausländern (jeweils +0,8 Prozent) und bei Personen über 50 Jahren (+0,6 Prozent).

AMS-Vorstand Johannes Kopf ist für die kommenden Monate zuversichtlich: "Die Prognosen sind günstig, je länger der Aufschwung anhält, desto eher wird es uns gelingen, auch Menschen mit größeren Vermittlungshemmnissen am Markt unterzubringen. Der Rückgang der langzeitbeschäftigungslosen Personen ist ein erstes Signal dafür."

Mehr offene Stellen

Die Arbeitslosigkeit sinkt seit März kontinuierlich, der Rückgang im September war der Stärkste seit sechs Jahren. Zwischen Mitte 2011 und Ende 2016 war die Arbeitslosigkeit stetig gestiegen und hatte ein Rekordhoch in der Zweiten Republik erreicht.

Das vergleichsweise starke Wirtschaftswachstum – das Wifo erwartet heuer ein Plus von 2,8 Prozent, das IHS von 2,6 Prozent – schlägt sich auch in der Zahl der gemeldeten offenen Stellen nieder, die sich um 46,9 Prozent auf 62.445 erhöhte. Die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten stieg laut einer vorläufigen Prognose um 72.000 (+2 Prozent) auf 3,632 Millionen.

Platz neun in der EU

EU-weit liegt Österreich bei der Arbeitslosenzahl auf Rang neun. Die wenigsten Arbeitslosen hat laut Eurostat-Daten derzeit Tschechien, gefolgt von Deutschland, Malta, Großbritannien, Ungarn und den Niederlanden. (APA, red, 2.10.2017)