Wiener Neustadt – Wiener Neustadt verkauft das alte Stadionareal an Wohnbaugenossenschaften. Der Erlös von rund 10,65 Millionen Euro fließe in die Errichtung des neuen bundesligatauglichen Stadions am Gebiet der Civitas Nova, teilte der Magistrat am Montag mit. In der Arena soll künftig der SC Wiener Neustadt, derzeit Tabellenführer in der Ersten Liga, spielen. Der Betrieb soll 2019 aufgenommen werden.

Als Käufer für das Areal in der Giltschwertgasse wurde in einer Pressekonferenz am Montag die EGW Wohnbau gemeinnützige Ges.m.b.H. – Heimat Österreich gemeinnützige Wohnbau Gesellschaft mbH vorgestellt. Die Bietergemeinschaft wurde in einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt. Auf dem alten Stadion-Gelände sollen rund 500 Wohneinheiten entstehen.

"Das Ziel eines bundesligatauglichen Stadions in Wiener Neustadt ist mit dem heutigen Tage einen ganz besonders großen Schritt näher gerückt", sagte Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP). Man könne "einen Käufer für das alte Stadion präsentieren und damit auch die Finanzierung der neuen Sportarena sicherstellen". Für ein Drittel der Stadionkosten – gerechnet wird mit einem Kostenrahmen von rund acht Millionen Euro – gebe es eine Förderzusage des Landes Niederösterreich, den Rest werde die Stadt Wiener Neustadt tragen.

Planungen "auf Hochtouren"

Die Planungen für die neue Arena laufen laut Sportstadtrat Udo Landbauer (FPÖ) "auf Hochtouren": "Wir sind hier in engem Kontakt und enger Abstimmung mit dem SC Wiener Neustadt, um bis zum Jahr 2019 gemeinsam ein bundesligataugliches Stadion für die in dieser Saison so erfolgreiche Mannschaft zu errichten." Zudem soll die Arena Trainingsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche bieten. Für den Bau läuft derzeit der Aussendung zufolge die Suche nach einem Totalunternehmer. Diese soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Ein erstligataugliches Stadion muss Platz für mindestens 5.000 Zuschauer bieten. Die West- und Osttribünen sollen überdacht werden, geplant ist auch ein VIP-Gästesaal. Das Spielfeld ist als beheiztes Naturrasenfeld konzipiert, zudem sollen ein Trainingsfeld mit Kunstrasen und Naturrasen sowie zwei Rasen-Kleinspielfelder errichtet werden.

Der Verkauf des Areals an die bestgereihte Bietergemeinschaft soll dem Gemeinderat in seiner Sitzung am 16. Oktober zur Beschlussfassung vorgelegt werden. "Der erzielte Verkaufspreis liegt über dem von unabhängigen Sachverständigen festgestellten Verkehrswert", erklärte Baustadtrat Franz Dinhobl (ÖVP). Somit sei die Vergabe "sowohl städteplanerisch als auch finanziell ein großer Gewinn für die Stadt".

Auf dem alten, 5,3 Hektar großen Stadion-Areal sollen in zentraler Lage auf circa 49.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche rund 500 Eigentums- und Mietwohnungen entstehen. Ein großes Augenmerk legt die Bietergemeinschaft auf die Entwicklung eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts. Die Planung sieht eine motorisierte Anbindung des Quartiers nur von der Stadionstraße aus vor. Parkplätze werden vorwiegend in Tiefgaragen errichtet. Nach der geplanten Übergabe des Areals Mitte 2019 soll rasch mit dem Bau begonnen werden. Die ersten Wohnungen sollen 2021 bezugsfertig sein. (APA, 2.10.2017)