Alltag in einer der großen Kulturinstitutionen Österreichs, im Kunsthistorischen Museum in Wien: Johannes Holzhausens Film zeigt routinierte Handgriffe, vor allem aber lebhafte Mikrodramen, in denen die Arbeitskräfte als Protagonistinnen und Protagonisten hervortreten: Eine Restauratorin ist der Geschichte eines mehrfach bearbeiteten Rubens-Gemäldes auf der Spur; ein anderer verzweifelt ausdrucksstark an der Reparatur eines Modellschlachtschiffs. Eine Frau vom Publikumsdienst fühlt sich am Haus nicht integriert; ein verdienter Sammlungsleiter wird in den Ruhestand verabschiedet. Eine Kunsthistorikerin erlebt Aufregung und Frustration einer Auktion; der kaufmännische Leiter empfindet die "3" auf einem Plakatmotiv als zu "bissig". So entsteht nicht nur das Porträt einer staatlichen Kultureinrichtung, die ihre Integrität mit Budgetvorgaben und Konkurrenzdruck ausbalancieren muss. Unangestrengt stellt DAS GROSSE MUSEUM auch weitreichend Fragen: Wie lässt sich vermitteln zwischen der Bewahrung der Werke und ihrer zeitgemäßen Präsentation? Welche Zwecke hat Kunst für die Selbstdarstellung einer Nation in Politik und Tourismus zu erfüllen?


Ö 2014

REGIE: Johannes Holzhausen
BUCH: Johannes Holzhausen, Constantin Wulff
PRODUZENT: Johannes Rosenberger
KAMERA: Joerg Burger, Attila Boa
DRAMATURGIE UND SCHNITT: Dieter Pichler
TON: Andreas Pils, Andreas Hamza
REGIEASSISTENZ: Ursula Henzl
PRODUKTIONSLEITUNG: Hanne Lassl

DOKUMENTARFILM