So viel ist sicher: E-Zigaretten sind weniger gesundheitsschädlich als das Inhalieren von verbranntem Tabak.

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Washington/Canberra – E-Zigaretten könnten US-Wissenschaftern zufolge helfen, Millionen Menschenleben zu retten. Diese These stellen Forscher in einer Studie auf, die sie am Dienstag im britischen Fachblatt "Tobacco Control" veröffentlicht haben. Darin heißt es, allein in den USA könnte es bis zum Jahr 2100 bis zu 6,6 Millionen Todesfälle weniger geben. Entscheidend sei der Verzicht auf den Tabak.

Der Ansatz ist in der Forschung sehr umstritten. Aber, Wissenschafter aus den USA und Australien legen ihrer Untersuchung zwei Hypothesen zugrunde: In einem optimistischen Szenario gehen sie davon aus, dass E-Zigaretten nur fünf Prozent der Risiken herkömmlicher Glimmstängel bergen und die meisten Menschen im kommenden Jahrzehnt auf traditionellen Tabak verzichten. In diesem Fall rechnen die Forscher damit, dass die Zahl der Todesfälle durch Tabakkonsum in den USA bis zum Jahr 2100 um ein Viertel gesenkt werden kann.

Einstige in die Nikotinsucht

In einem pessimistischen Szenario legen die Forscher zugrunde, dass die E-Zigarette ein 40-prozentiges Risiko im Vergleich zu herkömmlichen Tabakprodukten hat. Dann könnten nach ihren Angaben im gleichen Zeitraum 1,6 Millionen Menschenleben gerettet werden.

E-Zigaretten sind umstritten: Viele Ärzte warnen davor, dass gerade junge Leute durch die scheinbar harmlose Tabak-Alternative zum Rauchen verleitet werden. In Europa gibt es nach Schätzungen rund sieben Millionen Nutzer von Verdampfern. Die Förderung von Nikotinsucht – auch via E-Zigaretten – kann laut Fachleuten nicht wirklich als Fortschritt gesehen werden, weil der Wechsel zu Tabakprodukten dann umso leichter erfolgt. (APA, AFP, 3.10.2017)