Genf/Antananarivo – Immer mehr Menschen infizieren sich auf Madagaskar mit der lebensgefährlichen Lungenpest. Das Risiko einer Verbreitung über die Grenzen des Inselstaates vor Südostafrika sei aber gering, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag in Genf mit. Unter anderem halte sich der Personenverkehr mit anderen Ländern in Grenzen.

Insgesamt zählte die WHO 131 Pest-Fälle seit August. 24 Menschen sind der Organisation zufolge gestorben. Davon erkrankten 73 Menschen an Lungenpest. Zwei Tage zuvor waren es 114 Fälle und 21 Tote gewesen.

Der jüngste Ausbruch sei aus zwei Gründen besorgniserregend, so die WHO: Einerseits sind dieses Mal vor allem Hafenstädte mit hoher Bevölkerungsdichte sowie die Hauptstadt Antananarivo mit zwei Millionen Einwohnern betroffen. Andererseits hätten sich ungewöhnlich viele Menschen mit der Lungenpest angesteckt – und nicht mit der häufiger auftretenden Beulenpest. Während sich die Beulenpest durch Ratten oder Mücken ausbreite, wird die Lungenpest von Mensch zu Mensch übertragen. (APA, dpa, 3.10.2017)