Eine ziemlich seltene Konstruktion.

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Jekaterinburg – Russen werden oft sehr spezielle Improvisationskünste nachgesagt. Im Fall des Fußball-WM-Stadions in Jekaterinburg wird dieses Gerücht wieder einmal befeuert. Um den Fifa-Vorgaben zu entsprechen, wurde die Arena auf etwas skurril anmutende Weise erweitert, indem man in der Fassade hinter einem Tor eine Öffnung ließ und außerhalb eine zusätzliche, temporäre Tribüne errichtete. Damit kann das Fassungsvermögen von bisher 27.000 auf über 35.000 Zuschauer erhöht und nach der WM 2018 wieder relativ kostengünstig zurückgebaut werden.

Wirklich neu ist diese Idee der Erweiterung freilich nicht. Bereits bei der WM 2014 in Brasilien gab es ein Stadion mit ähnlicher Ausstattung. Die Arena der Corinthians in São Paulo wurde gleich an zwei Seiten auf ähnliche Art und Weise ausgebaut.

Das Zentralstadion in Jekaterinburg ist eine von zwölf WM-Austragungsstätten. Die 1957 eröffnete Arena ist die Heimstätte des russischen Erstligisten FC Ural. Obwohl das Stadion bereits zwischen 2007 und 2011 erweitert wurde, wird es nun für das Großereignis erneut komplett umgebaut.

Der FC Ural gilt nicht gerade als Zuschauermagnet, durchschnittlich kommen nur rund 6.000 Fans zu den Spielen. Die Industrie- und Universitätsstadt am Uralgebirge hat in etwa 1,5 Millionen Einwohner. (red, 3.10.2017)