Wien – Matthias Strolz hat sich bemüht:_Der Parteichef der Neos hat Josef Moser, seinen Kontrahenten von der ÖVP, bei der ORF-Konfrontation am Dienstagabend wieder und wieder provoziert.
Moser habe als Rechnungshofpräsident mehr "Mumm" gehabt, sagte Strolz, weil Moser dem Neos-Vorschlag nicht zustimmen wollte, Strafzahlungen für Landeshauptleute einzuführen, die nicht bereit sind, die Transparenzdatenbank umzusetzen.
Bei ökonomischen Fragen fehle der ÖVP überhaupt die Kompetenz, weil die Partei "beim Wort Wirtschaft nur an Wirtschaftskammer denkt". Weil die ÖVP im Wahlkampf nicht länger für eine automatische Anhebung des Pensionsalters eintritt, sprach Strolz davon, dass Moser herumrudere: "Sie haben auch schon den Schwurbelvirus".
Pokerface
Zum Leidwesen für Strolz und wohl auch das Publikum, legte Moser sein Pokerface nicht ab, blieb höflich und zurückhaltend, weshalb die Debatte wenig Biss entwickelte und von Thema zu Thema gesprungen wurde. Eine echte Diskussion zu einem der Sachfragen kam nicht zustande.
Moser lobte den Reformwillen von ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Kurz habe die Partei so weit umgekrempelt, dass auch einer wie er, der kein ÖVP-Parteibuch besitze, für die ÖVP kandidieren könne.
Beim Thema Verwaltungsreform sprach sich Moser dafür aus, die Kompetenzen zwischen Bund und Ländern klarer aufzuteilen um weniger Doppelgleisigkeiten zu haben. Zum Schluss attackierte Strolz Moser wegen seiner Vergangenheit als Ex-FPÖ-Klubdirektor und warnte vor einer ÖVP-FPÖ Neuauflage. An dieser Stelle schaute Moser tatsächlich grimmig – doch da war die Debatte auch schon zu Ende.
(szi, 3.10.2017)