Linz – Der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hat erstmals konkreter über Pläne für den Umbau der von ihm verantworteten Kultureinrichtungen des Landes informiert. Demnach soll es eine umfangreiche organisatorische und inhaltliche Neuausrichtung geben.

Stelzer nahm zu den schon seit einiger Zeit kolportierten Plänen bei einer Presseführung am Mittwoch in der Landesgalerie Stellung. Dort ging es um die Ausstellung "Spielraum. Kunst, die sich verändern lässt", deren Titel auch auf die angestrebten Veränderungen im Kulturbereich des Landes zutrifft. Denn diese sollen durch eine Neuaufstellung neue Spielräume schaffen, die einzelnen Institutionen Zukunfts-fit machen, die internationale Sichtbarkeit verbessern und mehr Zuspruch des Publikums erzielen.

Organisatorische Synergien nutzen

Organisatorisch geht es darum, in der Kulturdirektion des Landes die verschiedenen Kulturbetriebe, beispielsweise das Oö. Landesmuseum mit seinem Dutzend Außenstellen, die Musikschulen und die zweijährlichen Landesausstellungen gemeinsam aufzustellen. Für alle sollen "shared services" etwa in den Bereichen Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, PR, finanzielle Verwaltung, Controlling und Personal eingerichtet werden.

In einem weiteren Prozess soll das inhaltliche Angebot der verschiedenen Häuser des Landes, aber auch von anderen Playern, etwa den Einrichtungen der Stadt Linz oder der Universitäten sowie privaten Anbietern, abgestimmt werden, erläuterte Stelzer. Erste Gespräche hätten einen gemeinsamen Prozess mit Linz im Bereich von Museen und Galerien ergeben. Gelegenheit biete sich auch bei der voestalpine, die bei ihrer "Stahlwelt" ein Überarbeiten überlege, weil schon seit einigen Jahren dasselbe gezeigt werde.

Zuerst Inhalt, danach Finanzen

Betroffen von dem Prozess sei unter anderem das Landesmuseum mit seiner Aufgabe eines Universalmuseums. Stelzer betonte den Bereich Technik und Technologeentwicklung, der für Oberösterreich besondere Bedeutung habe. Er nannte aber auch Natur und Gegenwartskultur und Kunst im öffentlichen Raum. Am Ende sollte herauskommen, wo und wie ein Thema besonders bespielt werden sollte.

Zuerst sollten Inhaltliches und Organisatorisches geklärt werden. Danach solle untersucht werden, was die Ergebnisse für das Personal und die Finanzen bedeuten. Ziel sei nicht, Häuser zuzusperren. Aber die verschiedenen Träger sollen so gut es geht zusammengeführt werden und alles effizienter und kostenschonender werden. Beide Prozesse seien gestartet worden und sollen innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein, kündigte Stelzer an. Mehrere Gremien, in denen alle Beteiligten – auch durch die Personalvertretung – vertreten werden, sind damit befasst. (APA, 4.1.2017)