Eine Verkettung von Pannen hat kürzlich für einige Aufregung in Neuseeland gesorgt. Kurz nach halb eins am Dienstagmorgen (3. Oktober) machten sich die Handys von möglicherweise mehr als der Hälfte der Einwohner des Inselstaates lautstark bemerkbar.

Der Grund: Sie hatten Alarmmeldungen des staatlichen Notfallwarnsystems empfangen. Ein nationaler Notstand war allerdings nicht der Grund dafür.

Mehrere Nachrichten mitten in der Nacht

Gemeldet wurden die ersten Alarme um 1:32 Uhr. Zahlreiche Nutzer beklagten sich über weitere Meldungen, die bis etwa zwei Uhr verschickt wurden. Bis zu drei Notfallnachrichten trudelten bei den Betroffenen ein.

"Dies ist eine Testnachricht für das Mobile Alarmsystem, das ab Ende 2017 zur Verfügung stehen wird", hieß es in der Botschaft, die im Namen vom Verteidigungsministerium verschickt wurde. Es hagelte Beschwerden auf sozialen Medien. Nutzer beklagten sich darüber, ohne Vorwarnung mitten in der Nacht für einen Test aufgeweckt worden zu sein, dokumentiert der New Zealand Herald.

Fehler bei Versand, Entwickler in Europa

Das Ministerium hat mittlerweile eine Entschuldigung lanciert und den Hintergrund der nächtlichen Störung erklärt. Die Alarme hätten eigentlich nur innerhalb einer Testumgebung an bestimmte Empfänger verschickt werden sollen, sei aber versehentlich öffentlich versandt worden. Der Versandzeitpunkt sei dadurch zu erklären, dass die zuständigen Entwickler hinter dem System in Europa ansässig sind.

Eine Sprecherin erklärte, dass man Testläufe künftig zu üblichen Tageszeiten durchführen werde. Unklar ist, wie viele Personen mit den Meldungen erreicht wurden. Soweit bekannt, erhielten nur Teilnehmer im Netz von Vodafone die Warnungen. Laut Quartalsbericht vom vergangenen Mai hat Vodafone in Neuseeland 2,48 Millionen Mobilfunkkunden, was knapp 53 Prozent der Bevölkerung (Stand: 2016) entspricht. (gpi, 05.10.2017)