Ankara/Teheran – Der religiöse Führer des Iran hat die USA und Israel als Drahtzieher des Unabhängigkeitsreferendums der nordirakischen Kurden bezeichnet. "Amerika und Israel profitieren von der Abstimmung", sagte Ayatollah Ali Khamenei am Mittwoch im staatlichen Fernsehen nach einem Treffen mit dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan.

"Sie wollen einen neuen Staat Israel in der Region erschaffen." Das Votum für die Unabhängigkeit sei ein Verrat der ganzen Region. Die Türkei und der Iran müssten nach dem Referendum "die notwendigen Maßnahmen ergreifen" und eine Abspaltung der kurdischen Region verhindern.

Erdogan hielt sich am Mittwoch zu einem eintägigen Besuch im Iran auf. Auch er warf Israel vor, hinter dem Referendum vom 25. September zu stecken. Die israelische Regierung hat die Vorwürfe zurückgewiesen, die Abstimmung jedoch begrüßt. Die USA sprachen sich gegen das Votum aus und verwiesen auf den gemeinsamen Kampf gegen die Extremistenmiliz IS, der durch den Streit behindert werden könnte. (APA, 5.10.2017)