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Ein Nato-Soldat in Rumänien.

Foto: Reuters

Rund 4.000 Soldaten hat das westliche Militärbündnis Nato derzeit in Osteuropa stationiert. Ein Umstand, der Russland wenig Freude bereiten soll. Dementsprechend gilt das Land als erster Verdächtiger in Bezug auf Cyberangriffe, die aktuell auf die privaten Handys der Truppen abzielen.

Gemeldet werden kompromittierte Facebook-Konten, versuchte Einbrüche in iCloud-Konten und das Abgreifen oder Löschen von Daten und Kontakten. US-Vertreter verdächtigen staatlich unterstützte Hacker aus Russland, auf technischer Ebene ist ein Nachweis allerdings schwer. Denn es handelt sich um recht einfach gestrickte Attacken, die großteils kein besonderes Wissen erfordern. Es wird vermutet, dass auch weitere Angriffe mit professionelleren Methoden durchgeführt werden, schreibt das Wall Street Journal.

Zumindest sechs Mal erfolgreich

Abgeleitet wird der Verdacht daraus, dass eben gezielt Nato-Truppen anvisiert werden. Zumindest sechs Fälle, in denen eine Cyberattacke erfolgreich verlaufen ist, sind mittlerweile bekannt. Auch wenn es sich nur um einfache Angriffe handelt, so können bereits einzelne Erfolge ausreichen, um wertvolle Informationen – etwa über Truppenbewegungen – zu gewinnen.

Es wäre nicht das erste Mal, dass anstelle gezielter, technisch ausgeklügelter Attacken ein Schwall an einfachen Kompromittierungsversuchen beobachtet wird. So verschickten Unbekannte heuer etwa Twitter-Nachrichten mit Links zu Malware an 10.000 Angestellte des US-Verteidigungsministeriums. Auch dieser Angriff war von US-Geheimdienstmitarbeitern Russland zugeordnet worden. (red, 05.10.2017)