Bei Buddha-Statuen sollte man speziell in Thailand vorsichtig sein.

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Wer in ferne Länder reist, ist gut beraten, sich vorab über die jeweiligen sozialen, kulturellen und religiösen Regeln und Gepflogenheiten zu informieren. Denn ein Verstoß gegen diese wird in einigen Ländern nicht nur missbilligt, sondern kann sogar strafrechtlich verfolgt werden.

"In Thailand beispielsweise drohen Geldstrafen bis hin zu Gefängnisaufenthalten, wenn man sich auf Buddha-Statuen setzt oder stellt", sagt ÖAMTC-Touristikerin Kristina Tauer. "Da der Kopf als Sitz der Seele gilt, sollte in Thailand niemand, außer den Eltern selbst, Kindern über den Kopf streichen." Die königliche Familie ist in Thailand ein Tabu-Thema, sie darf weder kritisiert noch beschimpft werden.

Dezent begrüßen, Schmatzen ja, aufessen nein

"In China, Japan und weiten Teilen Südostasiens begrüßt man sich mit einer kleinen Verbeugung – ohne direkten Augenkontakt. Ein tiefer Blick in die Augen des Gegenübers kann schnell als taktlos empfunden werden", warnt die Expertin. "Auch ein Schulterklopfen ist in den meisten fernöstlichen Ländern verpönt."

Beim Besuch eines Restaurants in China gibt es einiges zu beachten. So ist das Rülpsen und Schmatzen bei Tisch ausdrücklich erlaubt – als Zeichen dafür, dass es besonders gut schmeckt. "Was allerdings bei Tisch in China nicht erlaubt ist: die Essstäbchen aufrecht in den Reis zu stecken – es soll Unglück bringen und ist nur im Rahmen der Opfergaben für die Ahnen üblich", erklärt die Expertin. "Ebenfalls nicht empfehlenswert ist es in China, seinen Teller leer zu essen. Damit brüskiert man den Gastgeber: Es bedeutet, dass er zu wenig aufgeboten hat."

Geduldig warten, dann zügig wieder gehen

In den USA ist es nicht üblich, sich seinen Tisch im Restaurant selbst auszusuchen. Man wartet stattdessen am Eingang neben dem Schild "Please wait to be seated", bis man vom Personal an den Tisch geführt wird. "Bleibt man in einem Restaurant in den USA nach dem Essen noch lange sitzen, macht man sich damit eher unbeliebt – es gilt als unhöflich", sagt Tauer.

In Lateinamerika, insbesondere in Mexiko, sollte man nie pünktlich zu einer Veranstaltung erscheinen – es sei denn, der Gastgeber fordert ausdrücklich dazu auf. Bis zu einer Stunde Verspätung wird erwartet.

Religiöse Unterschiede kennen und achten

"In muslimischen Ländern ist das Fotografieren von Flughäfen, Bahnhöfen, Polizeistationen, Uniformierten und militärischen Anlagen streng verboten. Auch bei Kirchen, Moscheen oder Tempeln sollte man vorsichtig sein – fotografieren ist häufig untersagt", gibt Tauer zu beachten. "In Sri Lanka ist es verboten, sich mit dem Rücken zu einer Buddha-Statue fotografieren zu lassen."

In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) dürfen Touristen zwar Alkohol konsumieren. Wer jedoch als Betrunkener in der Öffentlichkeit auffällt, macht sich strafbar. Nichtmuslimische Touristen sollten in den VAE religiöse Symbole oder Bücher möglichst nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Sonst macht man sich eventuell der Missionierung verdächtig, die in den VAE verboten ist. (red, 5.10.2017)