Bild nicht mehr verfügbar.

Der Anlagebetrug Vtec lief ausschließlich über den Messengerdienst Telegram. Anleger wurden dabei um ihre Bitcoins geprellt.

Foto: Reuters/Dado Ruvic

Wien – Jene Anleger, die beim Vtec-Bot auf Telegram glaubten, mit ein paar investierten Bitcoins das ganz große Geld zu machen, wurden in den vergangenen Wochen eines Besseren belehrt. Die Zahlungen wurden gestoppt, der Gründer gilt als verschollen.

Wie bei solchen Betrügereien üblich, läuft das Geschäft anfangs ganz gut, Anleger erhalten Refundierungen. Dann kommt das System ins Stocken – offiziell aber nur, weil irgendwo eine rechtliche Formalität erfüllt werden muss, und dann werde alles wieder gut laufen. So und so ähnlich klingen sie, die Geschichten von Anlagebetrügereien, die sich über das Internet verbreiten.

Vtec hat ausschließlich über den Messengerdienst Telegram gearbeitet. Ein Martin Vogt wurde immer als jener erfahrene Händler genannt, der hinter dem Konstrukt stehen soll, das alle Investoren hätte reich machen sollen. Doch keine Recherche nach dem Namen hat bisher zu einem brauchbaren Treffer geführt. Das alleine hätte die Anleger schon stutzig machen sollen. Doch den hohen Gewinnaussichten sind hunderte Menschen gefolgt und haben ihre Bitcoins auf ein Konto überwiesen. Dieses Geld ist jetzt weg.

Nachschlag

Damit hat dieser Betrug aber noch kein Ende genommen. Im Newschannel von Vtec hieß es im Sommer, man habe ein "Private Investigation Team" (ehemalige Interpol-Agenten) aufgetan, das Vogt jetzt finden soll. Den Anlegern wurde die Hoffnung suggeriert, dass es möglicherweise nochmals zu Rückflüssen kommen kann. Auch um zweckdienliche Hinweise wurde gebeten. Diese sollten an die Mailadresse vtecjustice@yandex.com geschickt werden. Und hier schließt sich der Kreis. Wie berichtet steckt hinter Yandex ein russisch-niederländisches Unternehmen, das laut Wikipedia in Amsterdam sitzt. Die operative Zentrale ist in Moskau. Yandex ist ein Internetdienstleister und betreibt beispielsweise die gleichnamige Suchmaschine. Auch Vtec soll in Russland, genauer gesagt in Sankt Petersburg, gegründet worden sein.

Und was haben die Fahnder nun erreicht? Wo ist Martin Vogt? Und wo das Geld? Dazu kam nun folgende Info über den Vtec-Newschannel: "Liebe Leute, Interpol hat versucht, ihn zu lokalisieren, aber er konnte zuvor flüchten. Er flüchtete an einen Ort, an den man ihn nicht weiter verfolgen kann." Damit ist Vtec wohl endgültig beendet. (Bettina Pfluger, 5.10.2017)