Bad Vilbel – Beim erst kürzlich von den Finanzinvestoren Bain und Cinven übernommenen Arzneimittel-Hersteller Stada soll es vorerst keine Stellenstreichungen geben. "Ich strebe derzeit keinen Personalabbau an, weder in Deutschland noch anderswo", sagte der neue Unternehmenschef Claudio Albrecht der "Wirtschaftswoche".

Damit trat der Manager Sorgen von Arbeitnehmervertretern entgegen, die zuletzt infolge der Übernahme einen Jobabbau unter den weltweit rund 11.000 Mitarbeitern des Konzerns befürchtet hatten.

Freie Stellen sollen intern besetzt werden

Freiwerdende Stellen sollten nun bevorzugt intern besetzt werden, erklärte Albrecht. Stada baue auch einen eigenen Außendienst auf, mit dem eine dreistellige Zahl von Arbeitsplätzen geschaffen werde. Denn der Konzern wolle künftig bestimmte Produkte nicht nur über Apotheken, sondern auch über Kliniken vertreiben.

Albrecht, der zuvor unter anderem die Pharmahersteller Actavis und Ratiopharm geleitet hatte, war Ende September an die Stada-Spitze berufen worden. In Bad Vilbel will er nun das Läusemittel Hedrin zum Top-Produkt machen. "Hedrin wird das erste Produkt sein, das wir in allen wichtigen europäischen Märkten einführen", sagte der Manager.

Stada stellt Nachahmer-Medikamente her und ist daneben vor allem für rezeptfreie Markenprodukte wie Grippostad und die Sonnenmilch Ladival bekannt. Die vom früheren Vorstandschef Hartmut Retzlaff verkauften Markenrechte an Ladival könnte Albrecht zurückholen, der Schritt war umstritten. "Ich bezweifle, dass ich die Marke verkauft hätte. Ich sehe ihre Zukunft bei Stada", sagte Albrecht. (APA, 5.10.2017)