Wien – Die Generaldirektorin des Europäischen Kernforschungszentrums Cern, Fabiola Gianotti (56), und der Chemiker Chad Mirkin (54) von der Northwestern University (USA) werden heuer mit der Wilhelm-Exner-Medaille des Österreichischen Gewerbevereins ausgezeichnet. Die Ehrungen werden am 18. Oktober in Wien überreicht, wie es am Donnerstag in einer Aussendung hieß.

Die Auszeichnung wird seit 1921 an "herausragende Wissenschafter und Forscher, welche die Wirtschaft direkt oder indirekt durch besondere wissenschaftliche Leistungen in hervorragender Weise gefördert haben", vergeben. Unter den Laureaten befanden sich bisher 21 Nobelpreisträger.

Die Italienerin Fabiola Gianotti leitet seit 1. Jänner 2016 das größte Labor für Teilchenphysik der Welt. Sie ist die erste Frau in der Direktorsfunktion in der Geschichte des 1954 gegründeten Cern. Gianotti zähle "zu den weltweit angesehensten aktiven PhysikerInnen", so der Gewerbeverein. Die gebürtige Römerin war federführend an der Planung und Umsetzung der größten Maschine der Welt – dem Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) – beteiligt. Mit dem LHC gelang unter anderem 2012 die Entdeckung des Higgs-Teilchens. Zu den 22 Träger-Staaten des Cern gehört auch Österreich.

Mirkin gilt als einer der einflussreichsten Chemiker und Nano- und Materialwissenschafter. Auf Basis seiner Arbeiten, zu denen er über 500 wissenschaftliche Beiträge publiziert hat, wurden beispielsweise auf Nanopartikeln basierende Biosensoren oder Verfahren zur Prägung von Strukturen im Nanometer-Bereich entwickelt. Mirkin gründete selbst mehrere Biotechnologie-Firmen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. (APA, 5.10.2017)