Notärzte sind seit einem halben Jahr in den Krankenhäusern des KAV stationiert und nicht mehr bei der Berufsrettung.

Foto: Robert Newald

Wien – Vor einem halben Jahr hat die Stadt Wien das Notarztsystem umgestellt, da es zu personellen Engpässen gekommen war. Die Notärzte, die bis dahin bei der Berufsrettung angesiedelt waren, wurden in den Krankenanstaltenverbund (KAV) eingegliedert. Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) zeigte sich nun mit der neuen Struktur – und einem Plus bei den Medizinern – zufrieden.

"Die Umstellung hat zu einer Attraktivierung des Berufs geführt", sagte Frauenberger bei einer Pressekonferenz. Die Aufgabenstellungen seien vielfältiger geworden und die Bezahlung wurde verbessert, da die Notärzte das attraktivere Gehaltsschema des KAV übernahmen. Dadurch sei ihre Zahl von 40 auf 76 gestiegen.

Die Anzahl der rund um die Uhr eingesetzten Noteinsatzfahrzeuge stieg auf sieben. Derzeit seien sogar neun im Einsatz, sagte Frauenberger. "Innerhalb von einem halben Jahr ist es uns gelungen, das System so umzustellen, dass eine gute Versorgung gewährleistet ist", sagte sie.

Großteil im AKH

Die Notärzte sind nun nicht mehr in der Berufsrettung stationiert, sondern in den Krankenhäusern des KAV. 30 von ihnen arbeiten im AKH, der Rest ist auf die Standorte Krankenhaus Hietzing, SMZ Floridsdorf, Donauspital und Wilhelminenspital aufgeteilt.

Im Krankenhaus Hietzing wurde innerhalb der vorhandenen Fach- und Allgemeinärzte rekrutiert, berichtete Moritz Haugk, Leiter der Notfallmedizin des Krankenhauses. Dabei sei die Nachfrage so hoch gewesen, dass er gar nicht alle Bewerber nehmen habe können. Die Ärzte erhielten dann eine spezifische Ausbildung für den Notfalldienst.

Auch der Chef der Rettung, Rainer Gottwald, begrüßte die Umstellung. Für die Ärzte sei das System attraktiver, da sie nun nicht mehr ausschließlich für Dienste in den Noteinsatzfahrzeugen eingeteilt würden, sondern auch in der Zentralen Notaufnahme eines Krankenhaus ihre Dienste versehen könnten. (APA, 5.10.2017)