Antananarivo – Die Zahl der Toten infolge des jüngsten Pestausbruchs in Madagaskar ist auf 33 gestiegen, darunter auch ein Ausländer. Mindestens 155 Menschen seien inzwischen an der Lungenpest erkrankt, 75 an der Beulenpest, erklärte das Gesundheitsministerium am Donnerstag. Vergangene Woche sprachen die Behörden noch von insgesamt gut 100 Erkrankten.

Eines der Opfer war demnach ein Basketballtrainer von den Seychellen, der sich nur kurz in Madagaskar aufhielt. Pestepidemien sind in ländlichen Gebieten Madagaskars nicht ungewöhnlich. Bei dem jüngsten Ausbruch sind seit August jedoch bereits elf Menschen in der dicht besiedelten Hauptstadt Antananarivo gestorben, fünf weitere in der Stadt Toamasina. Die Behörden haben als Vorsichtsmaßnahme die meisten Menschenansammlungen verboten.

Auch die Weltgesundheitsorganisation hat sich angesichts des jüngsten Ausbruchs besorgt gezeigt, vor allem wegen der hohen Anzahl von Lungenpesterkrankungen. Diese ist leicht übertragbar und führt unbehandelt rasch zum Tode.

Der Inselstaat vor der südöstlichen Küste Afrikas weist seit Jahren die meisten Pest-Fälle weltweit auf, vor allem Fälle von Beulenpest. Der Erreger wird oft von Ratten übertragen, zumeist in ländlichen Gebieten. Bei einer frühen Diagnose sind die Heilungschancen der Beulenpest durch Antibiotika sehr hoch. Seit 2010 zählte die WHO in Madagaskar trotzdem mehr als 500 Pesttote. (APA, 5.10.2017)