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Ryanair kämpft aber nicht nur mit den Kunden, auch bei den Piloten rumort es.

Foto: Reuters/Phil Noble

Dublin – Der irische Billigflieger Ryanair hat seinen Piloten deutliche Lohnsteigerungen in Aussicht gestellt. Außerdem sollen die Arbeitsbedingungen für die Flugkapitäne verbessert werden, wie aus einem Brief der Airline hervorgeht. Ryanair-Chef Michael O'Leary versprach darin den Piloten höhere Gehälter als bei Konkurrenten wie Jet2 und Norwegian Air Shuttle.

Ryanair hatte vor kurzem wegen eines Personalengpasses im Cockpit weitere massive Flugstreichungen angekündigt. Von November bis März dürften 18.000 von insgesamt 800.000 Flügen entfallen.

Die Piloten fordern gesicherte Beschäftigungsverhältnisse und drohen andernfalls mit Protestaktionen, etwa Dienst nach Vorschrift. Mehr als die Hälfte der für Ryanair arbeitenden Piloten sind nicht bei der Airline direkt angestellt, sondern arbeiten nach Angaben der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) als "Scheinselbstständige".

Ende der Ermittlungen gegen Manager

Die langjährigen Koblenzer Ermittlungen gegen Manager der Fluggesellschaft Ryanair und hunderte Piloten wurden unterdessen abgeschlossen. Vier jetzige oder frühere Verantwortliche des irischen Billigfliegers wurden verdächtigt, Piloten systematisch zur Scheinselbstständigkeit angestiftet zu haben. "Die abschließende Verfügung ist zwischenzeitlich erstellt worden", sagte Oberstaatsanwalt Rolf Wissen.

Ob es zu Anklagen, Strafbefehlen oder Einstellungen komme, könne er erst in mehreren Wochen mitteilen, weil zuvor die Betroffenen informiert werden müssten. Die Ermittlungen begannen 2011. Sie richteten sich auch gegen Verantwortliche zweier britischer Personaldienstleister und wegen mutmaßlicher Beihilfe gegen ursprünglich rund 800 Piloten.

"Ryanair verhält sich ganz und gar mit der europäischen Gesetzgebung konform und ist nicht Gegenstand einer Untersuchung der Koblenzer Staatsanwaltschaft", teilte Ryanair-Sprecher Robin Kiely mit. "Ryanair unterstützt die Staatsanwaltschaft Koblenz uneingeschränkt bei ihren Nachforschungen zu einer geringen Anzahl an Vertragspiloten ("Contractor Pilots"), die ihre Sozialversicherungs-/Steuerabgaben möglicherweise nicht richtig berechnet haben." (APA/Reuters, 6.10.2017)