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Apple gab Uber Zugriff auf sensible Möglichkeiten.

Foto: Seth Wenig / AP

Schwere Vorwürfe erheben Sicherheitsforscher gegenüber Apple und Uber: Der Fahrtendienst habe spezielle Rechte eingeräumt bekommen, über die die Uber-App jegliche Bildschirminhalte am iPhone aufzeichnen kann – und zwar selbst, wenn die die Uber-App nur im Hintergrund läuft.

Entdeckung

Dem Sicherheitsexperten Will Strafach war als Erstes aufgefallen, dass sich die Uber-App eine hochsensible Berechtigung einholt, die sonst nur Apples eigenen Apps zur Verfügung steht. Damit könnte Uber theoretisch nicht nur Screenshots anfertigen sondern auch Screencasts des Geschehens erstellen – und somit die User ausspionieren.

Bei Uber betont man, dass diese Möglichkeiten nicht mehr genutzt werden, und dass sie mit einem folgenden Update entfernt werden sollen. Zudem sei es natürlich nie das Ziel gewesen, die eigenen User zu überwachen, vielmehr ging es konkret darum die eigenen Karten an die Apple Watch schicken zu können.

Vertrauen in Uber

Selbst wenn man den Ausführungen von Uber Glauben schenkt – derzeit gibt es tatsächlich keinerlei Hinweise darauf, dass diese Möglichkeiten zur Spionage verwendet wurden – wirft die Entdeckung doch unangenehme Fragen für Apple auf. Immerhin sind solche "Entitlements" nur dann nutzbar, wenn Apple explizit die Genehmigung dafür vergibt, und in dem betreffenden Fall scheint die Uber-App die einzige zu sein, die Zugriff auf diese Möglichkeiten hat.

Bei Gizmodo fragt man sich angesichts dessen, warum Apple ausgerechnet Uber solch mächtige Möglichkeiten zugestanden hat. Immerhin hat der Fahrtendienst in den letzten Jahren immer wieder mit groben Privacy-Verstößen aufhorchen lassen. So gab es etwa einen "God Mode", mit dem die Bewegungen der Nutzer überwacht werden konnten, und die Software "Hell" war darauf konzipiert Fahrer auszuspionieren, die gleichzeitig auch für die Konkurrenz aktiv waren. (red, 6.10.2017)