Rabat – In der marokkanischen Wirtschaftsmetropole Casablanca sind hunderte Menschen aus Protest gegen die Regierung auf die Straße gegangen. Die Demonstranten wollten ihre Solidarität mit inhaftierten Aktivisten aus der marginalisierten Rif-Region im Norden bekunden, wie die ausrichtende Vereinte Sozialistische Partei (PSU) am Sonntag mitteilte. Nach Veranstalterangaben nahmen rund 4.000 Menschen teil.

Teilweise schwenkten sie die Flaggen des Volksstammes der Berber, der in der Rif-Region lebt, und forderten Freiheit für die Inhaftierten. Seit Oktober vergangenen Jahres kommt es vor allem im Norden Marokkos in der Provinz Al-Hoceima immer wieder zu Demonstrationen gegen die Regierung. Die Proteste richten sich gegen Arbeitslosigkeit, Polizeiwillkür und Korruption. Die Situation eskalierte, als ein Fischhändler in einer Müllpresse getötet wurde. Als sein illegaler Fang konfisziert und vernichtet wurde, sprang der Mann in den Müllwagen. Zahlreiche Aktivisten wurden im Zuge der anschließenden Proteste festgenommen, darunter auch der Anführer der Protestbewegung, Nasser Zefzafi. (APA, 8.10.2017)