Paris – Der französische Filmschauspieler Jean Rochefort ist in der Nacht auf Montag im Alter von 87 Jahren in Paris gestorben. Das gab seine Tochter Clémence bekannt.

Der populäre und mit seiner prägnanten Stimme und seinem Schnurrbart unverkennbare Schauspieler drehte an die 150 Filme. Gerne spielte er unzulängliche, verschlossene und eigenbrötlerische Rollen. Der verkniffene Geheimdienstchef Colonel Toulouse in "Der Große Blonde mit dem schwarzen Schuh" passte ihm wie auf den Leib geschnitten, ebenso wie der Einsiedler in "Barracuda". Zu seinen weiteren bekannten Filmen zählen auch "Der Uhrmacher von Saint-Paul", "Wenn das Fest beginnt" und "Der Mann der Friseuse". Zuletzt war er unter anderem in "Das Mädchen und der Künstler" von Fernando Trueba und in der Komödie "Wir verstehen uns wunderbar" an der Seite von Charlotte Rampling zu sehen.

Sein Interesse galt ursprünglich dem Theater. Er spielte auf zahlreichen Pariser Bühnen und feierte Erfolge in Stücken von Pinter, Ustinov, Miller und Mamet. Erst der Regisseur Bertrand Tavernier weckte Rocheforts Interesse für das Kino. Außer mit Tavernier arbeitete Rochefort mit Regiegrößen wie Luis Buñuel, Philippe de Broca, Robert Altman und Patrice Leconte. In seiner langen Karriere wurde Rochefort mit drei Césars, darunter einem Ehrenpreis (1999), ausgezeichnet. (APA, 9.10.2017)