Wien – Gegen einen namentlich nicht genannten FPÖ-Nationalratsabgeordneten sind Vorwürfe wegen "Nötigung und Körperverletzung" einer angeblichen Geliebten aufgetaucht. Die "Kronen Zeitung" veröffentlichte am Montag eine ihr zugespielte Zeugeneinvernahme. Die Staatsanwaltschaft bestätigte der APA, dass eine entsprechende Anzeige eingegangen sei.

Der Vorfall soll sich laut "Krone" bereits im März 2016 zugetragen haben. Laut der Zeugeneinvernahme der 50-Jährigen soll der Politiker im Zuge eines Streits mehrmals zugeschlagen haben. Im Spital wurden demnach multiple Hämatome und eine Schädelprellung festgestellt, zudem soll das Opfer vier Zähne verloren haben. Anzeige erstattete sie laut Bericht erst im August 2017, nachdem sie der Politiker abgepasst, unter einem Vorwand in sein Auto gelockt und dort mehr als eine Stunde zu einer "Aussprache" festgehalten haben soll.

Von Vorwürfen "zufällig erfahren"

Der Anwalt des Abgeordneten, Manfred Ainedter, sagte der APA, dass sein Mandant bisher weder von der Polizei noch von der Staatsanwaltschaft befragt worden sei und von den Vorwürfen zufällig erfahren habe. Sein Mandant bestreite die Darstellung entschieden. Der Zeitpunkt des Auftauchens der Vorwürfe sei angesichts der Wahl überdies "nicht verwunderlich", meinte Ainedter mit Blick auf die Nationalratswahl kommende Woche – zumal die betreffende Frau dem Vernehmen nach mit einem SPÖ-Funktionär "gut bekannt sein soll".

Die FPÖ ortet laut "Krone" eine Schmutzkübelaktion. Gleichzeitig stellte Generalsekretär Herbert Kickl gegenüber der Zeitung klar: "Gewalt gegen Frauen ist völlig inakzeptabel." (APA, 9.10.2017)