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Die gestohlenen Dokumente sollen auch Attentatspläne gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un beinhalten.

Foto: KCNA/via REUTERS

Pjöngjang/Seoul – Nordkorea soll es gelungen sein, Angriffspläne der USA und Südkoreas auf das Land zu stehlen. Das berichtete die BBC am Dienstag unter Berufung auf den südkoreanischen Abgeordneten Rhee Cheol-hee. Laut Rhee soll die Information darüber aus dem südkoreanischen Verteidigungsministerium stammen.

Nordkoreanische Hacker "erbeuteten" demnach bereits im September vergangenen Jahres bei einem Cyberangriff die Pläne der USA und Südkoreas für den Fall eines Krieges. Rhee zufolge wurden insgesamt rund 235 Gigabyte an Militärdokumenten gestohlen, von denen allerdings 80 Prozent noch nicht zugeordnet wurden. Unter den Dokumenten befindet sich laut BBC auch ein Attentatsplan gegen Kim.

Weiters seien die Pläne südkoreanischer Spezialeinheiten sowie Informationen über die südkoreanische Infrastruktur – wie etwa Kraftwerke und Militäreinrichtungen – darunter. Vom südkoreanischen Verteidigungsministerium lag zunächst keine Stellungnahme vor. Nordkorea wies die Vorwürfe zurück.

Cyberangriff im Mai

Im Mai hatte Südkorea bekanntgegeben, dass eine große Datenmenge gestohlen worden sei und möglicherweise Nordkorea dahinterstecke. Was genau gestohlen wurde, machte Südkorea damals nicht öffentlich.

Die verbale Auseinandersetzung zwischen Nordkorea und den USA hat den Konflikt um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm zuletzt angeheizt. US-Präsident Donald Trump hatte Nordkorea Ende September in einer Rede vor der Uno-Vollversammlung mit "völliger Zerstörung" gedroht, sollte es nicht einlenken. Am Samstag erklärte er, diplomatische Bemühungen zur Beilegung des Atomstreits seien durchweg gescheitert. (red, 10.10.2017)