Die deutsche Start-up-Szene ist weiter im Wandel. Auch wenn Berlin weiterhin "Leuchtturm" der Szene bleibe, gewinne das gesamtdeutsche Start-up-Ökosystem an Reife, heißt es im 5. Deutschen Start-up Monitor, der am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Dabei zeichne sich weiter ein Trend zu mehr regionalen Ökosystemen ab.

Profitieren von Zuwanderung

Knapp 64 Prozent der Start-ups erklärte, dass sie von der Zuwanderung aus dem Ausland profitieren. 29,6 Prozent der Mitarbeiter haben keine deutsche Staatsangehörigkeit, in Berlin sind es sogar 47,7 Prozent. Jedes dritte Start-up hat allerdings nach eigenen Angaben Schwierigkeiten bei der Neueinstellung ausländischer Mitarbeiter durch bürokratische Hürden.

"Ohne Mitarbeiter aus dem Ausland würden wir gar nicht existieren, sagte Tom Kirschbaum vom Start-up Door2Door, in deren Räumen die Ergebnisse des Monitors am Montag in Berlin vorgestellt wurden. Zwei Drittel der Mitarbeiter stammten nicht aus Deutschland. Das sei für viele junge Firmen eines der größten Probleme, bestätigte Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD).

Geschäft weiter internationalisieren

82,7 Prozent der befragten Start-ups wollen ihr Geschäft demnach weiter internationalisieren. Dabei steht bei mehr als einem Drittel Europa im Fokus: Unter 34,4 Prozent von ihnen gelten vor allem die anderen EU-Länder als attraktivstes Ziel. Hier sei die Rechtsangleichung in Europa eine große Aufgabe der Politik, sagte Zypries. Der Anteil von Frauen unter den Gründern hat sich im Vergleich zu den Vorjahren zum dritten Mal in Folge erhöht – diesmal auf 14,6 Prozent.

Der Deutsche Start-up Monitor wolle Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung eine Orientierungshilfe geben, um die Bundesrepublik als Gründerstandort zu stärken, sagte Florian Nöll, Vorsitzender des Startup-Verbands. An der Datenerhebung waren in diesem Jahr 298 Netzwerkpartner beteiligt, die unter den Gründerinnen und Gründern angeregt haben, sich an der Umfrage zu beteiligen. Datenbasis waren insgesamt 1.837 Start-ups, 4.245 Gründer und 19.913 Mitarbeiter. (APA, 16.10.2017)