Das Projekt "Perron" von Bodner Bau soll 2019 fertiggestellt werden. Ein Verkauf an einen Investor ist zumindest derzeit nicht geplant.

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Mieter für die Geschäftsflächen im Erdgeschoß werden noch gesucht.

Foto: Putschögl

Beim Salzburger Hauptbahnhof wird fleißig gebaut. Direkt im Anschluss an den Bahnhof, zwischen Gleisen und Rainerstraße, errichtet die Tiroler Bodner Bau Gmbh das Projekt "Perron", das nach zweijähriger Verzögerung zu Jahresbeginn endlich starten konnte.

Die Fertigstellung ist für das zweite Quartal 2019 geplant, wie Unternehmenssprecherin Sandra Bodner dem STANDARD sagte. Der Pächter für das Hotel im 15-stöckigen Hochhaus steht schon länger fest, es wird ein Arte-Hotel der privaten Gruppe Ipp Hotels. Auch ein Großteil der Büroflächen im fünfstöckigen Flachbau ist bereits vermietet, hier wird die Salzburger Sparkasse mit rund 150 Mitarbeitern auf zweieinhalb Stockwerken einziehen. Im fünften Stock entstehen außerdem 14 Mietwohnungen, im Erdgeschoß noch 2000 Quadratmeter an Einzelhandelsflächen. Für diese würden derzeit Gespräche mit Interessenten und potenziellen Mietern laufen, so Bodner.

An einen Verkauf des Objekts an Investoren denkt man laut der Sprecherin "derzeit" nicht. Dabei wären Gewerbeentwicklungen wie "Perron" unter Immo-Investoren gerade heißbegehrt, wie auch Wolfgang Maislinger vom Salzburger Maklerunternehmen Hölzl & Hubner Immobilien weiß. "Internationale Investoren haben Salzburg immer auf der Liste." Zumindest im Vorjahr konnten allerdings keine größeren Käufe von ausländischen Investoren verzeichnet werden, der Großteil des neuen Rekordtransaktionsvolumens von 350 Millionen Euro (ein Plus von 173,4 Prozent gegenüber 2015) ging an österreichische Investoren.

Milliardengrenze geknackt

Der gesamte Salzburger Immobilienmarkt war 2016 laut dem aktuellen Marktbericht von Hölzl & Hubner 1,21 Milliarden Euro schwer, womit erstmals die Milliardengrenze übersprungen wurde. Neben den bereits erwähnten Gewerbeimmobilien flossen 294 Millionen Euro in Neubauwohnungen, 285 Millionen Euro in Bestandswohnungen, außerdem 177 Millionen in Häuser und 100 Millionen in Grundstücke.

Für heuer kündigt sich ein neuerlicher Rekord an, laut dem Immo-Spiegel von Remax wurden nämlich allein im ersten Halbjahr 2017 – das normalerweise das schwächere Halbjahr ist – schon Transaktionen im Gesamtwert von knapp 420 Millionen Euro durchgeführt, ein Plus von knapp zwei Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2016. Für ein denkmalgeschütztes Geschäfts-, Büro- und Wohnhaus in der Rainerstraße wurden beispielsweise 20,3 Millionen Euro bezahlt.

Wohnungspreise am Plafond

Viele Transaktionen sah zuletzt auch der Wohnungsmarkt, hier scheint bei den Preisen aber der Plafond erreicht. Der durchschnittliche Kaufpreis für eine Neubauwohnung im Stadtgebiet lag im Vorjahr laut Hölzl & Hubner bei 4740 Euro pro Quadratmeter, was gegenüber dem Jahr 2015 sogar ein hauchdünnes Minus von zwei Euro (!) bedeutete.

Bei Preisen über 6000 Euro befinde man sich dann schon in einem "selektiven Markt, wo nur Topgrundrisse und Topausstattung noch gehen, keine Kompromisse gemacht werden", so Maislinger. Die Spitzenpreise bis 11.600 Euro wurden 2016 in den Stadtteilen Riedenburg und Aigen bezahlt. (Martin Putschögl, 17.10.2017)