Wie angekündigt hat Microsoft am 17. Oktober mit der Verteilung des "Fall Creators Update" begonnen. Es setzt – namensgemäß – fort, was im Frühjahr mit dem "Creators Update" begonnen wurde. Primär geht es also um Features, die das Erstellen von Inhalten und Konsumieren neuer Medienformen auf der Plattform erlauben soll.

Mixed Reality

Zuerst zu erwähnen wären dabei zwei Neuerungen, die eigentlich Nachreichungen sind und ursprünglich schon für die letzte große Aktualisierung angekündigt waren. Windows 10 unterstützt nun nativ Virtual Reality und Augmented Reality, was Microsoft unter dem Begriff "Mixed Reality" zusammen fasst. Dazu gibt es eine eigene Startumgebung, die auf diese Verwendung ausgelegt ist. Einfache MR-Apps sollen auch schon auf Mittelklasse-Rechnern laufen, wer die volle Bandbreite – darunter auch anspruchsvollere Games aus dem VR-Sortiment von Steam – nutzen möchte, braucht freilich bessere Hardware.

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Gleichzeitig mit dem Fall Creators Update sind dabei die ersten drei Brillen von Partnerunternehmen an den Start gegangen. In den USA werden die Modelle von Lenovo, Acer und Dell ab heute ausgeliefert, in Deutschland sind jene von Acer und Dell im Microsoft Store nun erhältlich.

"People" für die Taskbar

In einer Ausweitung der Funktionalität der Taskleiste hat Microsoft auch "People" nachgerüstet. Unter diesem Namen verwaltet Windows zukünftig Kontakte und führt ihnen zugeordnete Messenger und Social-Media-Streams zusammen, was besserer Übersicht und effizienterer Kommunikation dienen soll.

Einzelne Personen lassen sich nun auch am Desktop verlinken oder eben auch als Icon in der Programmleiste für schnelleren Zugriff hinterlegen. Auch Webseiten können über den eigenen Edge-Browser nun dort angeheftet werden.

Foto: Microsoft

Onedrive "on demand"

Edge hat auch andere Erweiterungen bekommen. Am Ausbau des Erweiterungs-Ökosystem wird gearbeitet, die Performance des Browsers hat Microsoft gesteigert. Dazu lassen sich als Favoriten hinterlegte Adressen nun bearbeiten und Cookies sowie Einstellungen importieren, wenn man von Google Chrome umsteigt. Wer das Surftool auch als Lesewerkzeug für E-Books verwendet, darf sich über eine Notizfunktion freuen, die auch Stifteingabe unterstützt.

Einen weiteren Push gibt Microsoft mit dem neuen Update seinem Cloudspeicherdienst Onedrive. Dieser wurde noch tiefer ins System integriert. Im Internet Explorer ist nun der gesamte Inhalt des Webspeichers ersichtlich. Doch statt spezifische Dateien und Ordner zu synchronisieren lässt sich dieser nun auch "on demand" nutzen.

Heißt: Will man Inhalte nutzen, die noch nicht lokal am Rechner sind, so werden diese auf Knopfdruck heruntergeladen. Eigene Markierungen zeigen dabei vorab schon an, ob die Datei bereits synchronisiert wurde.

Foto: Microsoft

Neues Keyboard, schnellere Stifteingabe

Überarbeitet wurde außerdem das Onscreen-Keyboard für Toucheingabe. Es unterstützt nun auch Swipe-Eingabe, wie man sie bereits von Windows Phone oder Googles Gboard kennt und bietet Textvoraussage an. Mittels "Diktat"-Knopf startet man entweder Texteingabe oder kann auch Sprachbefehle übermitteln. Als "Beta"-Feature integriert ist zudem Unterstützung für Augensteuerung.

Dazu gibt es auch Verbesserungen bei der Stifteingabe. In das Eingabe kann man nun prinzipiell so viel hineinschreiben, wie man möchte, ohne absetzen zu müssen. Erkannte Wörter werden einfach langsam ausgeblendet und in den Text übernommen.

Bessere Vernetzung mit Android

Android-Nutzer können ihre Benachrichtigungen nun einfacher am PC synchronisieren und erhalten auch Hinweise über eingehende Anrufe. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man am Handy Microsofts Sprachassistentin Cortana installiert.

Diese hat auch noch weitere Tricks gelernt. Sie kann nun den PC auch abschalten, neu starten oder den Nutzer ausloggen.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe kleinerer Anpassungen. Beispielsweise bietet das System nun die Lautstärkeregelung für einzelne Programme an, sofern es sich um Universal Apps aus dem Windows Store handelt. Die sichtbarsten Änderungen bringt freilich der Umstieg auf das "Fluent Design" mit – der WebStandard hat hierzu bereits berichtet.

Noch Probleme mit manuellem Update

Laut eigener Erklärung liefert Microsoft das Fall Creators Update über Windows Update zuerst an neuere Computer aus. Wer sich in der ersten Rollout-Welle befindet, sollte eine Installationsmöglichkeit vorfinden, wenn er in Windows Update manuell nach einer Aktualisierung suchen lässt.

Alternativ lässt sich das Paket aber auch über das Media Creation Tool bzw. den Windows Upgrade Assistant einspielen. Zum Zeitpunkt der Artikelerstellung lieferten beide aber noch das alte "Creators Update" aus, auch wenn die Downloadseite über einen amerikanischen VPN angesurft wurde. Die ISO-Dateien hat Microsoft noch nicht zum direkten Download bereit gestellt. (gpi, 17.10.2017)

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