St. Pölten/Lackenhof – Der FIS-Snowboard Weltcup gastiert am 5. und 6. Jänner 2018 erstmals in Lackenhof am Ötscher und kehrt damit sechs Jahre nach den Rennen am Jauerling nach Niederösterreich zurück. Ausgetragen werden Parallel-Riesenslaloms für Damen und Herren sowie ein Mixed-Teambewerb – eine "Premiere", hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit Lokalmatador Benjamin Karl in St. Pölten.

Quali für Olympia

Am 5. Jänner werden auf der "Distelpiste" am Ötscher die Einzelrennen und am Tag darauf der Teambewerb durchgeführt. "Wir wollen den Sportlern eine sehr attraktive und schwere Generalprobe im Parallel-Riesenslalom bieten", sagte OK-Chefin Michaela Dorfmeister. Es werde vor den Olympischen Spielen in Pyeongchang (Südkorea) intern wahrscheinlich ein Qualifikationsrennen sein. Den Zuschauern versprach die ehemalige Skisportlerin bei freiem Eintritt eine "Super-Sicht" vom Ziel fast bis an den Start. "Es liegt noch sehr viel Arbeit vor uns, aber es macht extrem viel Spaß", erklärte Dorfmeister.

"Es freut mich immens", meinte der Niederösterreicher Karl mit Blick auf den bevorstehenden Event. "Es war immer ein großer Wunsch von mir, in meiner Heimat Weltcuprennen zu fahren. Das ist mit dem Jauerling passiert. Jetzt geht es nur mehr darum, einen Sieg einzufahren, damit das auch abgehakt ist", sagte der Snowboarder.

5.000 Zuschauer am Jauerling 2012

Der letzte Bewerb in Niederösterreich – mit rund 5.000 Zuschauern – "war eine neue Situation für mich", die ihn "leicht überfordert" habe, so Karl. "Ich bin froh, dass ich ein paar Jahre älter und reifer bin, ich kann es jetzt gelassener sehen", drückte er seine "pure Freude" auf den Weltcup am Ötscher aus. Im Hinblick auf die kommende Saison meinte er, seit Ende August habe er wetterbedingt noch nicht viele Tage auf Schnee fahren können. Geplant seien noch drei Wochen Training in Amerika. "Spätestens wenn wir heimkommen, sind wir topfit, um in den ersten Weltcups vorne mitzumischen", meinte Karl.

"Der Ötscher bietet mit seinem hervorragenden Ambiente alles, was man für einen Weltcup braucht", zeigte sich ÖSV-Sportdirektor Hans Pum überzeugt. Die Austragung von Weltcuprennen sei so etwas wie der "Ritterschlag fürs Skigebiet", sagte Andreas Buder, Geschäftsführer der Ötscherlift-Gesellschaft m.b.H.. Es sei eine "Riesenherausforderung", aber auch eine Chance für das Skigebiet sowie die Betriebe in der Region.

Mixed-Teambewerb ab 2022 olympisch?

"Heim-Events motivieren unser Team", betonte Christian Galler, sportlicher Leiter Snowboard beim ÖSV. "Ich gehe davon aus, dass wir mindestens mit zwei Podestplätzen heimfahren", sagte Galler. Karl sei einer der Favoriten um das Podium bzw. um den Sieg. Beim in Lackenhof erstmals geplanten Mixed-Teambewerb laufe ein Antrag über den ÖSV und die FIS an das Internationale Olympische Komitee (IOC), um bei den Olympischen Spielen 2022 eine weitere Medaillenmöglichkeit zu schaffen.

Zum ersten Mal hatte in Niederösterreich im Jänner 2012 am Jauerling ein Snowboard-Weltcup stattgefunden. Die Rennen Anfang 2014 mussten wegen Schneemangels gestrichen werden, die im Februar 2016 dort geplanten Bewerbe wurden aus finanziellen und organisatorischen Gründen abgesagt. (APA, 18.10.2017)