Palo Alto (Kalifornien) – Die Beschäftigten der deutschen Tesla-Tochter Grohmann Automation bekommen künftig deutlich mehr Geld. Die Gehaltsstruktur liege künftig etwa 30 Prozent über der bisherigen, sagte ein Sprecher der Arbeitnehmervertretung am Mittwoch.

"Wir kommen jetzt auf ein konkurrenzfähiges Lohnniveau." Der US-Elektroautobauer Tesla bestätigte eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat. Diese gelte rückwirkend ab dem 1. Oktober. Zur Höhe der Gehälter machte Tesla keine Angaben.

Über die neue Entgeltstruktur war monatelang gerungen worden. Im Frühjahr hatte die IG Metall mit einem Arbeitskampf gedroht, um Tesla zur Übernahme des in der Metall- und Elektroindustrie geltenden Tarifvertrags zu bewegen. Das lehnte das US-Unternehmen ab. "Wir haben jetzt bei Tesla Grohmann in etwa Tarifniveau", sagte ein Gewerkschaftssprecher. Tesla hatte im April bereits jedem Mitarbeiter eine Einmalzahlung von 10.000 Euro in bar oder in eigenen Aktien sowie eine monatliche Gehaltserhöhung von 150 Euro zugesagt. Bis 2022 gilt zudem eine Beschäftigungsgarantie.

Tesla baut den vor einem Jahr übernommenen Anlagenbauer mit Sitz in Prüm in der Eifel zu einem Zentrum für automatisierte Fertigung aus. Die Firma entwickelt und vertreibt Anlagen, die Tesla für den Wandel zu einem Massenhersteller dringend benötigt. Der Konzern aus dem Silicon Valley kommt mit der Steigerung der Produktion seines wichtigen Model 3 nicht wie geplant voran. Statt der versprochenen mehr als 1500 Elektrofahrzeuge liefen im dritten Quartal nur 260 Stück vom Band. Zuletzt verschob Tesla die Präsentation seines Elektro-Lkw (Tesla Semi). (APA/Reuters, 18.10.2017)