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Marc Marquez (l.) und Andrea Dovizioso sorgen für den unterhaltsamsten MotoGP-Titelkampf seit geraumer Zeit.

Foto: AP/Shizuo Kambayashi

Phillip Island – Wie die Formel 1 befindet sich auch die Motorrad-WM auf der Zielgeraden. Während in der vierrädrigen Königsklasse Lewis Hamilton den Sack schon diesen Sonntag in Austin zumachen kann, bleibt die MotoGP äußerst spannend. Nur elf Punkte liegt Ducati-Ass Andrea Dovizioso vor dem drittletzten Rennen in Australien hinter WM-Titelverteidiger Marc Marquez, es bleibt die spannendste WM-Saison seit langem.

Schauplatz von "Episode 16" ist die einzigartige und wegen ihrer Pinguin-Paraden weltberühmten Strecke auf Phillip Island, 140 Kilometer südlich von Melbourne. Dovizioso hat sich mit seinem Sieg nach dem "Jahrzehnte-Duell" in Japan gegen Marquez, den er dort nach einem mitreißendem Zweikampf in der letzten Kurve überholte, so herangekämpft, dass er in Australien die WM-Führung übernehmen kann.

Dazu kommt, dass Marquez auf der wetterumtosten weil in der Bass Strait liegenden Insel eine äußerst magere MotoGP-Bilanz hat. Der spanische Honda-Fahrer hat dort erst ein Rennen der Königsklasse beendet, das 2015 aber als Sieger.

Erfahrene Jugend, erfahrenes Alter

Für Marquez spricht im Saisonfinish, dass er trotz seiner erst 24 Jahre bereits dreimal MotoGP-Weltmeister geworden ist. "Dovizioso ist andererseits vielleicht der kalkulierendere Rennfahrer, der schon sehr lange dabei ist und spürt, dass seine Zeit gekommen ist", lautet das Urteil des Ex-Rennfahrers und nunmehrigen Servus-TV-Experten Alex Hofmann über den 31-jährigen Spielberg- und insgesamt fünffachen Saison-Sieger.

Zudem liegen bekanntlich Powerstrecken den Ducatis. Auch diesmal könnte das Wetter auf der schnellen, flüssigen und direkt am Meer liegenden Panorama-Strecke aber eine mitentscheidende Rolle spielen. "Vier Jahreszeiten an einem Tag" sind hier durchaus normal.

Moto3 klare Sache

Wenn das Königsklassen-Rennen am Sonntag um 16.00 Uhr Ortszeit (7.00 Uhr MESZ, Servus TV überträgt ab 3:50 Uhr) gestartet wird, ist in der Moto3 womöglich die WM-Entscheidung bereits gefallen. Joan Mir hat zuletzt auf dem verregneten Twin Ring in Motegi (punktlos) zwar gepatzt, bei 271:216 Punkten gegenüber Romano Fenati (ITA) reicht dem Spanier in Australien aber schon Platz zwei zum vorzeitigen Titelgewinn.

Offener ist die Situation in der Moto2. Hier hat der Italiener Franco Morbidelli nur 19 Zähler Vorsprung auf Tom Lüthi, weil der Schweizer wegen der Disqualifikation von Landsmann Dominique Aegerter nachträglich den Sieg von Misano eingestreift hat.

Australien ist die zweite von drei "Asien-Stationen" der Motorrad-WM mit den Rennen in Japan, Australien und Malaysia. Das Finale steigt am 12. November wieder auf dem Ricardo Tormo Circuit westlich von Valencia. (APA, 19.10.2017)