Foto: APA

Der Nachfolger oder die Nachfolgerin der am Dienstag ausgeschiedenen Chefin der Österreichtochter A1 der Telekom Austria, Margarete Schramböck, muss die deutsche Sprache beherrschen. Das haben sich die Syndikatspartner der Telekom Austria-Gruppe abgesprochen, sagte die Geschäftsführerin der Staatsholding ÖBIB, Martha Oberndorfer am Freitag auf der Gewinn-Messe in Wien.

"Einvernehmliche" Trennung

Schramböck hat den Machtkampf mit Telekom Austria-Boss Alejandro Plater verloren und ist am Dienstag "einvernehmlich" aus dem Unternehmen ausgeschieden. Zu den Hintergründen wollte sich die Telekom nicht äußern. Laut Aufsichtsratschef der Telekom Austria, Wolfgang Ruttenstorfer, hat es im Management unüberbrückbare Differenzen gegeben.

Die ÖBIB habe bei der Österreichtochter A1 der Telekom-Gruppe kein Nominierungs- oder Mitbestimmungsrecht, sondern nur für den Vorstand der Telekom-Gruppe, sagte Oberndorfer. "Natürlich haben wir unter den Syndikatspartnern besprochen, dass wichtig ist, dass die Person deutsch kann", so Oberndorfer.

Staat hält 28,4 Prozent

Die Staatsholding ÖBIB, in der die Republik Österreich strategisch wichtige Beteiligungen an österreichischen Unternehmen konzentriert hat, hält 28,4 Prozent an der Telekom-Gruppe. Mehrheitsaktionär ist die mexikanische America Movil mit 51 Prozent. Die ÖBIB habe mehr Rechte, als ihrem Anteil entspreche, weil per Syndikatsvertrag bei wesentlichen Angelegenheiten mitbestimmt werden könne.

Über die Hereinnahme von anderen strategisch wichtigen Unternehmen wie dem Verbund, müsse laut Gesetz die Bundesregierung entscheiden. Es gebe hunderte Beteiligungen, bei der Entscheidung würden viele Interessen eine Rolle spielen. Die ÖBIB habe extrem kompetente Leute mit viel Erfahrungen am Kapitalmarkt, so Oberndorfer. (APA, 20.10. 2017)