Die Nasa-Sonde Dawn wird der Oberfläche von Ceres künftig noch näher kommen.

Foto: NASA/JPL-Caltech

Pasadena – Die US-Weltraumbehörde NASA hat die Mission der Sonde Dawn beim Zwergplaneten Ceres ein zweites Mal verlängert. Das soll ihr die Möglichkeit geben, das größte Objekt im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter noch näher zu inspizieren als zuvor, wie das Jet Propulsion Laboratory in Pasadena am Freitag mitteilte.

Dawn umkreist Ceres seit März 2015, ihre geringste Entfernung zu dem Himmelskörper betrug bisher 385 Kilometer. Geplant ist nun, die Sonde in einen elliptischen Orbit zu manövrieren, der sie bis zu 200 Kilometer an die Oberfläche von Ceres bringen soll. Das könnte wichtige Aufschlüsse zur Zusammensetzung der äußersten Schicht des Zwergplaneten geben, insbesondere dazu, wie viel Eis sie enthält, wie die Experten erläuterten.

Riesige Natriumkarbonat-Ablagerungen

Der dunkle Zwergplanet besitzt mehr als 130 auffällig helle Flecken, deren Beschaffenheit und Entstehung lange Zeit Rätsel aufgegeben haben. Im Vorjahr schließlich ist es Forschern gelungen, die chemische Zusammensetzung der Flecken im Occator-Krater zu bestimmen: Infrarot-Spektralanalysen zeigten, dass sie zu einem großen Teil aus Natriumkarbonat mit kleinen Anteilen von Silikatmineralen und Ammoniumkarbonat oder -chlorid bestehen. Der Occator-Krater enthält damit die größte bekannte Oberflächenablagerung von Natriumkarbonat im gesamten Sonnensystem.

Kein Absturz auf Ceres geplant

Die Nasa plant zusätzlich, dass die Sonde auch im Orbit bleibt, wenn ihr der Treibstoff ausgeht und sie nicht mehr mit der Erde kommunizieren kann. Ein Absturz auf Ceres sei nicht geplant, um den Zwergplaneten nicht zu kontaminieren, teilte die US-Weltraumbehörde mit. Demnach wird erwartet, dass Dawn noch bis Mitte 2018 operieren kann. Sie ist die bisher einzige Sonde, die zwei extraterrestrische Objekte umkreist hat: Vor Ceres war es der Riesenasteroid Vesta. (APA, 20.10.2017)