Kinshasa – Angesichts einer leichten Beruhigung der Lage in Kongos zentraler Krisenregion Kasai sind nach UN-Angaben über 700.000 Binnenflüchtlinge in ihre Heimat zurückgekehrt. Viele finden bei der Rückkehr zerstörte Häuser und getötete Angehörige vor, erklärte das UN-Flüchtlingshilfswerk am Dienstag.

Die Lage in der Region sei "bei Weitem nicht stabil" und Helfer hätten zu vielen Gebieten erst seit Kurzem Zugang. Rund 760.000 Menschen aus der Kasai-Region seien noch auf der Flucht, hieß es weiter.

3,9 Millionen Binnenflüchtlinge

In der Kasai-Region war im August 2016 ein Konflikt eskaliert, nachdem Sicherheitskräfte den Anführer der Rebellengruppe Kamuina Nsapu getötet hatten. Seitdem werden der Miliz sowie dem Militär schwere Verbrechen vorgeworfen.

Insgesamt hat sich die Lage im von zahlreichen Krisen erschütterten Kongo deutlich verschlechtert: Die Zahl der Binnenflüchtlinge hat sich dem UNHCR zufolge seit 2015 auf inzwischen 3,9 Millionen Menschen verdoppelt. Zudem sind rund 620.000 Kongolesen in Nachbarländer geflohen. Vor allem im Ost-Kongo kämpfen zahlreiche Milizen um die Vorherrschaft und die Kontrolle über die reichen Bodenschätze des zentralafrikanischen Landes. (APA, 24.10.2017)