Lonely Planet präsentiert die Trendreiseziele für 2018. Hier die Top-Reiseländer

Chile

Santiago hat sich in den letzten Jahren zu einem Hotspot für Gourmets entwickelt, wo preisgekrönte Chefköche mit einheimischen Produkten die chilenische Küche neu definieren. Zudem macht es seit einiger Zeit mit seiner aufblühenden Szene für darstellende Künste Buenos Aires Konkurrenz, was sich u.a. daran zeigt, dass 2018 im Centro Gabriela Mistral ein neuer großer Saal mit 1880 Plätzen eröffnet wird. Die Herzen vieler Reisender schlagen außerdem für die Küstenstadt Valparaíso mit ihrer Straßenkunst, ihren unkonventionellen Cafés und ihren romantischen Promenaden. Dazwischen liegen die grünen Weinhänge des Casablanca-Tals, dessen Weingüter sich mit Verkostungen und Führungen Touristen mehr und mehr öffnen.

Durch den Ende 2016 erweiterten Flughafen in Puerto Natales ist die berühmte "W"-Route durch den Nationalpark Torres del Paine noch besser erreichbar als zuvor. Wer gerne Sterne beobachtet, muss ganz in den Norden von Chile, in die Atacama-Wüste. Dort sind die Bedingungen dafür nahezu ideal und dank neuer Hotels vor Ort und geführter Touren zu den Observatorien blüht der Astrotourismus.

Foto: imago/robertharding

Südkorea

Olympische Spiele hin oder her, Südkorea ist ein echtes Outdoor-Wunderland. Man kann herrliche Gipfel erklimmen, mit dem Boot auf unberührten Flüssen fahren, und an der 2400 km langen Küste surfen, schwimmen oder an Sandstränden sonnenbaden. Die Stadtzentren von Seoul und Busan sind gespickt mit High-Tech-Spielereien, Kulturangeboten von zeitgenössischer Kunst bis Streetart und auch im Hinblick auf Essen und Trinken voll im Trend.

Und doch bleibt Südkorea reich an traditioneller Kultur – hier kann man in einem friedlichen Tempel einen Hauch von Zen schnuppern oder in den Palästen aus der Joseon-Ära Geschichte hautnah erleben. Der jährliche Veranstaltungskalender ist prall voll, von winterlichen Eisfestivals bis zu äußerst beliebten Filmevents. Und dank Südkoreas gut ausgebautem Bahnnetz kommt man schnell herum: Ein 2017 eingeführter Schnellzug bringt einen in kürzerer Zeit von Seoul nach Busan als ein Flugzeug.

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Portugal

Portugal vereint zwei Welten. Sogar bei einem kurzen Besuch kann man sowohl uralte Traditionen – die klassische Küche, die Weinberge, die barocke Architektur– als auch modernste Kultur erleben, die von avantgardistischen Open-Air-Graffiti-Galerien bis zu nächtlicher Performancekunst reicht. In der Hauptstadt Lissabon locken Spaziergänge durch das neu belebte Hafenviertel, Mahlzeiten in weitläufigen Food-Märkten wie dem Time Out Market Lisboa im Caís do Sodré und Abende bei gefühlvollem fado in winzigen Nachtclubs in der Alfama. Anschließend sollte man sich Zeit nehmen für die mittelalterlichen Felsenstädte Marvão, Óbidos oder Monsanto, für Strand-Hopping entlang der Küste und für die Besichtigung von Porto, einer absolut faszinierenden Stadt am Fluss im Norden. Es gibt architektonische Schätze und Unesco- Welterbestätten, römische Ruinen und Weinrouten quer durchs Land. Da Portugal recht kompakt ist und über ein ausgezeichnetes Straßennetz verfügt, kann man in einen einzigen Besuch sehr viel reinpacken (obwohl ein Besuch natürlich nie genug ist).

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Dschibuti

Unter dem Meeresspiegel hat Dschibuti einige echt verlockende Dinge zu bieten – aber nicht alle liegen deshalb unter Wasser. Unbedingt auch mal die weißen Sandstrände gegen die kristallüberzogenen Ufer des Assalsees tauschen, ein magischer Kratersee, umgeben von schwarzen Vulkanhügeln. Mit 155 m unter dem Meeresspiegel ist hier der tiefste Punkt Afrikas.

Das Gegenstück dazu bildet das 1.750 m hohe Goda-Massiv, das wie eine grüne Oase anmutet. Bei einer Wanderung durch das bewaldete Bergmassiv kommt man durch traditionelle Afar-Dörfer. Auch der Lac Abbé ist ideal für Spaziergänge, aber man sollte sich nicht zu viel vornehmen – auf dem Weg liegen Landstriche mit Fumarolen, aus denen Gase austreten. Mindestens genauso faszinierend sind Abourmas neolithische Höhlenmalereien, zu sehen bei einer zweistündigen Rundwanderung durch eine endlos anmutende Landschaft mit Hügeln, kargen Graten und verstreut herumliegenden Felsblöcken.

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Neuseeland

In Neuseeland, das am Rande des Pazifischen Feuerrings liegt, schlägt der Puls des Planeten dichter unter der vernarbten Oberfläche als anderswo. Der Schlamm blubbert, Erdspalten tun sich auf und Gletscherwasser rauscht in Flüssen hinab ins Meer, vorbei an geothermal erhitzten Stränden. Scheinbar stabile Landschaftsformationen werden mit einer Heftigkeit durchgerüttelt und auseinandergerissen, wie man es nicht erwarten würde in einem Land, in dem in den Städten an jeder Ecke Cafés und Pop-Up-Bars selbstgebrühten Kaffee und grandiose Craft-Biere servieren. Für denjenigen, der die aufregende Natur Neuseelands auf eigene Faust erkunden will, gibt es bestens gepflegte Wanderwege – Pfade von Weltklasse, die entlang der Küste verlaufen, sich auf die Südalpen winden, Steilwänden trotzen, das Fjordland durchqueren und sich auf Vulkane schängeln. Sie heißen Great Walks. Und jetzt gibt es demnächst zehn davon.

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Malta

Das tiefblaue, klare Wasser rund um die maltesischen Inseln ist perfekt für Wassersport aller Art und deshalb gibt es hier auch einige der weltbesten Tauchspots. Von fast überall blickt man auf einen unfassbar blauen Horizont und scheinbar endloses Meer. 2018 wird Maltas beeindruckender kultureller Reichtum gefeiert: Die im Golddekor schwelgende barocke St. John’s Co-Cathedral und Vallettas Grand Harbour werden eine einzigartige Kulisse für Konzerte und andere Veranstaltungen abgeben. In Vorbereitung auf das Jahr als Kulturhauptstadt werden in Vallettas zauberhaften alten Stadthäusern Boutiquehotels eingerichtet und die örtliche Restaurantszene verzeichnet zahlreiche Neueröffnungen. Trotzdem bleibt noch genug vom alten Charme: die verblichenen alten Barschilder in der Strait Street (früher Rotlichtviertel), der älteste Plattenladen der Welt, oder Juweliere, die maltesische Filigranarbeiten so dünn wie Zahnseide verkaufen.

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Georgien

Der Einfluss der Nachbarländer – Russland, Türkei, Armenien und Aserbaidschan – ist auf Schritt und Tritt zu spüren. Wer sich in die spektakuläre Landschaft Georgiens aufmacht, wird auf orthodoxe Kirchen auf hochaufragenden Bergen stoßen, mittelalterliche Klöster, die sich in Tälern verstecken, besichtigen sowie zwischen Felswände eingeklemmte Städte entdecken. Reisende verlassen das Land mit einem Staunen im Gesicht und fragen sich , warum hier eigentlich nicht die ganze Welt Schlange steht, um das zu erleben. Zumal die Bürger vieler Länder hier ein ganzes Jahr lang ohne Visum reisen dürften – ein Vergnügen, das man sich hier tatsächlich leisten kann!

Seit 8000 Jahren fließt der Wein durch die Adern Georgiens, und es versteht sich von selbst, dass ein Festessen – zu dem Auberginensalat, würzige Eintöpfe und frische Chinkali (Teigtaschen) gehören – von Trinksprüchen und Wein begleitet wird. Auch auf das Wohl der ausländischen Besucher, die gerne in die georgischen Lieder einstimmen, wird so manches Glas erhoben.

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Mauritius

Eine gute Zeit, um sich unter die multikulturellen, meist kreolischen und indo-mauritischen Inselbewohner zu mischen, ist rund um den Unabhängigkeitstag am 12. März, wenn sie die Ablösung von der britischen Herrschaft feiern und an der Pferderennbahn Champ de Mars in Port Louis die Landesflagge hissen. Bei der jährlichen Zeremonie gibt es Militärparaden, Livemusik sowie Tanzund Lichtershows. Bei Gemeindefesten überall im Land verzieren Kinder ihre Gesichter mit den vier Farben der Flagge. Für das leibliche Wohl sorgen Unmengen dhal puri (ein Snack mit Fladenbrot und Curry), Meeresfrüchte-Gerichte von Oktopussalat bis zu würzigem Fisch-vindaye, kreolische Klassiker wie rougaille-Eintopf, Dim Sum und natürlich Ananas, Kokosnüsse und Rumpunsch. Die vielfältige Küche ist ein Erbe der holländischen, französischen und britischen Besatzung sowie der Wurzeln der Inselbewohner. Sehenswürdigkeiten wie der Hindu-Tempel aus dem 19. Jh. in Triolet und zahlreiche Angebote für Outdooraktivitäten zeigen, dass Mauritius weit mehr zu bieten hat als nur fantastische Strände.

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China

Zum einen sind da die weltbekannten Sehenswürdigkeiten wie die Überbleibsel früherer Kulturen, die strahlenden Megacitys, die berühmte Große Mauer, der Sternenhimmel über der Seidenstraße sowie einige der bedeutendsten buddhistischen Kunstwerke der Welt. Viele von ihnen wurden in den letzten Jahren auf Hochglanz gebracht. Mittlerweile lassen sich aber auch ehemals abgelegene Ziele wie Gansu, ein Juwel an der Seidenstraße, und der Backpacker-Außenposten Yunnan im Südwesten durch die neuen Bahnstrecken schnell erreichen. Selbst öffentliche Toiletten haben sich zur Freude der Touristen verbessert. In Windeseile baute man in den letzten zwei Jahren Glasbrücken, die neue Perspektiven auf spektakuläre Schluchten ermöglichen, die buddhistischen Höhlentempel von Mogao erhielten ein hochmodernes Besucherzentrum und ein Craft-Bier-Trail verbindet mit einem schicken neuen Expresszug Schanghai und Kunming.

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Südafrika

Südafrika ist mit seiner Fülle an großen und kleinen afrikanischen Wildtieren ein erstklassiges Safariziel. Dazu kommt, dass diese abenteuerlichen Streifzüge in die unglaubliche Wildnis auch noch viel weniger kosten als anderswo, da sich die Preise für Südafrikas Nationalparks und -reservate an den Einkommen einheimischer Besucher orientieren. Dasselbe gilt für einige der spektakulärsten Wanderziele Afrikas, egal, ob man Gipfel im 2.430 km² großen Ukhahlamba-Drakensberg- Park erklimmt, die Küstenwege im Garden Route-Nationalpark entlangläuft oder nach antiker Felskunst in den Zederbergen sucht.

Der Tafelberg eignet sich auch gut, um sich die Beine zu vertreten und eine der schönsten Städte der Welt von oben zu betrachten. Kapstadts vielfältiges Kulturangebot, die goldenen Strände und die Weinberge sind jedes für sich lohnende Ziele. Sogar Johannesburg, eine Stadt, die früher von Besuchern gemieden wurde, ist jetzt gespickt mit hippen, florierenden Vierteln wie Maboneng, Norwood und Braamfontein. (red, 25.10.2017)

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