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Das Büro Schröders teilte mit, der Ex-Kanzler (1998–2005) freue sich über die Freilassung Steudtners. Weitere Angaben wollte es nicht machen.

Foto: AP / Carmen Jaspersen

Berlin/Ankara – Der deutsche Altkanzler Gerhard Schröder hat nach Angaben von Außenminister Sigmar Gabriel (beide SPD) in der Türkei im Fall des freigelassenen Menschenrechts-Aktivisten Peter Steudtner vermittelt. "Ich bin Gerhard Schröder sehr dankbar für seine Vermittlung", sagte Gabriel am Donnerstag dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

"Es ist ein erstes Zeichen der Entspannung, denn die türkische Regierung hat alle Zusagen eingehalten", strich Gabriel hervor. Dem "Spiegel" zufolge reiste Schröder eine Woche vor der Bundestagswahl in Deutschland (24. September) zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, um mit ihm über Steudtner und die anderen deutschen Inhaftierten zu sprechen. Die Vermittlung Schröders sei im Auftrag der deutschen Regierung erfolgt.

Das Büro Schröders teilte mit, der Ex-Kanzler (1998–2005) freue sich über die Freilassung Steudtners. Weitere Angaben wollte es nicht machen. Gabriel sagte, an der Freilassung anderer Inhaftierter werde gearbeitet.

Steudtner am Donnerstagabend in Berlin eingetroffen

Steudtner war am Mittwochabend nach mehr als dreimonatiger Untersuchungshaft gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt worden. Mit ihm wurden sieben weitere Angeklagte vorläufig aus der Haft entlassen. Er traf am Donnerstagabend an Bord einer Maschine der Turkish Airlines aus Istanbul kommend in seiner Heimatstadt ein, wie ein Sicherheitsmitarbeiter des Flughafens Tegel und mitreisende Passagiere sagten. Er sei von der Polizei nach draußen eskortiert worden. (APA, Reuters, 27.10.2017)