Vatikanstadt – Papst Franziskus hat am Donnerstag vom Vatikan aus ein Gespräch mit der Besatzung der Internationalen Raumstation (ISS) geführt. "Was hat Sie bewogen, Astronauten zu werden? Was gibt Ihnen Freude in der Zeit, die Sie in der Raumstation verbringen?", fragte der Papst die sechs Raumfahrer an Bord der ISS.

Der italienische Astronaut Paolo Nespoli, der sich in der Raumstation befand, übersetzte die Antworten seiner Kollegen. Der Russe Sergej Rjasanski betonte, dass die Zukunft der Menschheit in Raumflügen liege. Bei seiner Wahl, Kosmonaut zu werden, sei er von seinem Großvater inspiriert worden, einem Pionier beim Bau des Satelliten Sputnik 1.

Salbungsvolle Worte

Der US-Astronaut Randolph Bresnik meinte indes, es sei wunderbar, die Schöpfung aus einer Perspektive zu bewundern, die jene Gottes sei. "Man kann nicht die unglaubliche Schönheit der Welt betrachten und nicht gerührt zu sein", so Bresnik.

Der Papst fragte auch, wie wichtig die menschliche Zusammenarbeit in einem engen Raum wie einer Raumstation sei. "Viele Länder arbeiten für das ISS-Projekt. Jeder von uns ist einzigartig. Wir arbeiten zusammen und können mehr leisten, als was wir allein vollbringen würden", sagte der US-Astronaut Joseph Acaba.

Als erster Papst hatte am 22. Mai 2011 Benedikt XVI. an einer Live-Video-Konferenz mit der Besatzung der Internationalen Raumstation teilgenommen. Er hatte der damals zwölfköpfigen Besatzung keine Ansprache gehalten, sondern nach einem kurzen Grußwort fünf Fragen gestellt: Wie sie von ihrem Punkt "da oben" die Kriege und die Umweltproblematik sähen, welche Botschaft sie an junge Menschen hätten, ob sie sich isoliert fühlten oder ob sie während ihrer intensiven Arbeit Zeit zum Beten fänden. (APA, 26.10.2017)