Die ÖSV-Herren ...

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sollen laut Pum um die Speed-Kristallkugeln mitfahren.

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Sölden/Wien – Hans Pum ist immer optimistisch. Sagt er. Also auch heuer. Der alpine Skiweltcup wird am Wochenende mit zwei Riesentorläufen in Sölden eröffnet. "Wir haben eine gute Truppe", sagt Pum, Sportdirektor des österreichischen Skiverbandes (ÖSV). Vier Ziele nennt der Oberösterreicher für den kommenden Winter: "Der Nationencup ist das wichtigste Ziel." Zum 29. Mal in Folge soll er gewonnen werden. Zudem sei der Gesamtweltcup ein Thema. Die Männer sollten im Speedbereich wieder um die Disziplinenkugeln mitfahren. Und dann ist da noch Olympia.

"Es ist eine Saison der Comebacks", sagt Pum. In den vergangenen Monaten hat der Verletzungsteufel im ÖSV-Team wieder einmal um sich geschlagen. Sölden muss ohne Österreichs Aushängeschilder Marcel Hirscher und Anna Veith auskommen. Das Duo wird ebenso wie Eva-Maria Brem noch in diesem Jahr zurückkehren.

Pinturault und Kristoffersen

Sechsmal in Folge hat Hirscher den Gesamtweltcup gewonnen. Die siebente große Kugel schließt er nach seinem Knöchelbruch Mitte August zumindest in diesem Winter aus. Aber der Salzburger hat schon öfter tiefgestapelt. Pum: "Er spürt sich selbst am allerbesten." Ein anderer Österreicher wird kaum um die große Kugel mitfahren können. "Es dauert, bis da einer daherkommt." Nicht nur Pum nennt den Franzosen Alexis Pinturault und den Norweger Henrik Kristoffersen als große Favoriten im Gesamtweltcup.

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Bei den Damen spricht vieles für Vorjahressiegerin Mikaela Shiffrin aus den USA. Ohne die zweifache Gesamtsiegerin Anna Veith, die sich zwei Monate nach ihrem Comeback Ende 2016 erneut einer Knieoperation unterzog, konnte das ÖSV-Damenteam in den vergangenen beiden Wintern im Gesamtweltcup nicht vorne mitmischen. Auch Cornelia Hütter oder Michaela Kirchgasser, die demnächst ihre Comebacks geben werden, werden das wohl nicht tun können.

Veith ist fit

Veith fühlt sich jedenfalls besser als vor einem Jahr. Und andere, wie Abfahrtsvizeweltmeisterin Stephanie Venier, Zauchensee-Überraschungssiegerin Christine Scheyer oder Stephanie Brunner, müssten sich, so Pum, stabilisieren. Stück für Stück hätten sich die jungen ÖSV-Läuferinnen in den vergangenen Jahren in den Startlisten nach vorn gearbeitet.

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Brunner, im Vorjahr in Sölden Vierte, wird zum Auftakt am Samstag wohl als einzige Österreicherin für einen Podestplatz infrage kommen. Bei den Herren fehlt am Sonntag neben Hirscher auch Philipp Schörghofer (Knieprobleme). Die ÖSV-Hoffnungen ruhen auf Manuel Feller und Roland Leitinger. Die Vizeweltmeister von St. Moritz (Slalom und Riesentorlauf) hatten in der Vergangenheit immer wieder mit Rückenproblemen zu kämpfen. Heuer lief die Vorbereitung bei beiden weitgehend schmerzfrei. Gut so. Denn sie mussten sich auch an das neue Material gewöhnen.

Änderung im Riesentorlauf

Ab diesem Winter wird im Herrenriesentorlauf wieder mit kürzeren Radien (30 statt 35 Meter) gefahren. Pum: "Die Umstellung ist für jüngere Athleten sicher einfacher. Die Arrivierten hatten das bisherige Material schon im Griff." Mit den neuen Skiern dürften sich auch Speedfahrer wieder leichter im Riesentorlauf tun.

...während die Damen zum Springen aufgefordert wurden.
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Der Skiwinter gipfelt im Februar in Pyeongchang. Pum hat die olympischen Pisten schon gesehen. "Es sind schöne Strecken." Wegen der angespannten politischen Lage in Korea steht hinter der Austragung der Winterspiele ein Fragezeichen. Pum: "Für uns steht der Sport im Vordergrund." (Birgit Riezinger, 26.10.2017)