"Frost" ist für iOS-Geräte erschienen. UVP: 4,99 Euro.

Bild: frost
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Mit dem innovativen Puzzlespiel "Blek" konnte das Wiener Entwicklerduo Davor und Denis Mikan vor vier Jahren einen wahren Überraschungserfolg erzielen. Nach rund fünf Millionen Downloads und mit sechs Monaten Verspätung ist nun mit "Frost" das zweite Werk des Brüderpaares erschienen. Ein Partikelfeuerwerk, das Schwärme zu visuellen Kunstwerken lenken und leiten lässt und, das trotz weit komplexerer Technik ebenso das geniale Verständnis dafür zeigt, dass ein Smartphone-Game gleichermaßen einfach zu verstehen und fordernd genug sein muss, um einen komplett zu vereinnahmen.

Beutebälle und Sternenstaub

Wie schon "Blek" lässt einen auch "Frost" zunächst im Ungewissen. Es gibt keine Anleitung, nur die Neugierde, mit einem Partikelstrahl am Touchscreen zu interagieren und ihn mit dem Finger durchs Universum in einen Planeten zu steuern. Aus diesem simplen Grundkonzept entfaltet sich in nur wenigen Minuten über das erste Dutzend Levels ein immer komplexer werdendes Spielfeld aus unterschiedlich agierenden Schwärmen, die einander kreuzen, blockieren oder ergänzen. Später lernt man mit Beutebällen, indifferent pulsierendem Sternenstaub und den Naturgesetzen der Unwirklichkeit umzugehen bis sich die Lösungswege ob des wilden Gefunkels plötzlich nicht mehr so eindeutig offenbaren.

Hypnotisierenden Partikelsymphonie

Das Besondere an "Frost" ist, wie die einzelnen Elemente der kniffligen Aufgabenstellungen dem Spieler ein unmittelbares visuelles und akkustisches Feedback geben, wodurch man inspiriert wird, stets neue Ansätze auszuprobieren. Selbst wenn man den Schwarm in die Irre leitet, macht es Spaß, in dieser hypnotisierenden Partikelsymphonie gedanklich und sinnlich verloren zu gehen. Die Belohnung für die permanent angeregte Neugierde sind die mitunter schönsten Lichtspiele, die man abseits galaktischer Ereignisse zu Gesicht bekommt. Fast schade, dass das Spektakel auf iPhone- und iPad-Displays beschränkt ist.

Trailer zu "Frost".
kunabi brother

Fazit

Während Davor und Denis Mikan in ihrer eigenen Beschreibung von "Frost" soweit gehen, den Spieler zum Künstler zu ernennen, der zunehmend fantastischere Pixelkonzerte dirigiert, würde ich nicht soweit gehen. Bei aller Genialität, die man sich spielend selbst zuschreiben möchte, hört die Kunst nie auf, bei den Schöpfern selbst zu liegen. Anstelle dessen wird man als Spieler wunderbar entkoppelt auf eine Beobachterebene gehoben, von der aus das in unserer Gesellschaft oft so destruktive Schwarmverhalten in die pure Befriedigung ludischer Bedürfnisse aufgeht. Zugegeben, auch das ist wohl zu viel hineininterpretiert. Kurzum: Diese Partikelfeuerwerke sind einfach geil. (Zsolt Wilhelm, 27.10.2017)

"Frost" ist für iOS-Geräte erschienen. UVP: 5,49 Euro.