Katrin Jakobsdottir, Parteichefin der Links-Grünen, wurde mit ihrer Partei bei den Wahlen zweitstärkste Kraft.

Foto: APA/AFP/HALLDOR KOLBEINS

Reykjavik – Die Gespräche zur Bildung einer Mitte-Links-Regierung in Island sind gescheitert. Verhandlungsführerin Katrin Jakobsdottir, die Parteichefin der Links-Grünen, zeigte sich am Montag im isländischen Rundfunk RUV enttäuscht. Sie werde den Präsidenten über das Ende der Verhandlungen informieren, sagte sie.

Präsident Gudni Th. Johannesson hatte ihr nach der Parlamentswahl in der vergangenen Woche das Mandat zur Regierungsbildung gegeben. Die Links-Grünen waren bei der Wahl mit rund 17 Prozent der Stimmen zweitstärkste Partei geworden. Anders als die siegreichen Konservativen hatten sie zunächst die nötigen Partner für Koalitionsverhandlungen gefunden.

Nach Informationen der Zeitung "Morgunbladid" beendete die liberale Fortschrittspartei jedoch die Gespräche. Die angestrebte Koalition aus Links-Grünen, Sozialdemokraten, Piraten und Fortschrittspartei hätte mit 32 Sitzen nur die knappest mögliche Mehrheit im Parlament Althingi gehabt. In einer Regierung mit den Piraten sei der Fortschrittspartei diese Mehrheit zu klein, schrieb die Zeitung. (APA, 6.11.2017)