Monrovia – In Liberia hat das Oberste Gericht die Stichwahl für das Amt des Präsidenten wegen Betrugsvorwürfen auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Wahlkommission des Landes müsse die Vorwürfe innerhalb einer Woche untersuchen, sagte der Vorsitzende Richter, Francis Korkpor, am Montag.

Somit wird die Stichwahl zwischen dem früheren Weltfußballer George Weah und dem bisherigen Vizepräsidenten Joseph Boakai nicht wie geplant am Dienstag stattfinden. Weah (51) lag nach der ersten Wahlrunde vom 10. Oktober mit 38,4 Prozent der Stimmen deutlich vor Boakai (72) mit 29 Prozent.

Zurückgezogene Kandidaturen

Daraufhin zog Charles Brumskine von der Liberty Party, der bei der ersten Runde Dritter wurde, mit einer Beschwerde über angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung vor Gericht. Dieses ordnete zunächst eine Aussetzung der Vorbereitungen für die Stichwahl an.

Liberia hat erst 2003 einen 14 Jahre langen Bürgerkrieg überwunden. Nach einem umfassenden Index der Vereinten Nationen gehört das Land mit rund 4,6 Millionen Einwohnern zu den 15 ärmsten Staaten der Welt. (APA, 6.11.2017)