Am Donnerstag wird der neue Nationalrat konstituiert. Seit Montagnachmittag ist die Frage der Sitzplatzverteilung geklärt.

Foto: Matthias Cremer

Die Sitzplatzverteilung.

Grafik: APA

Wien – Auch wenn die Liste Pilz im Moment einen etwas anderen Aufmerksamkeitsfokus hat, müssen deren acht gewählte Abgeordnete (Stand Montag ohne Listengründer Peter Pilz), die am Donnerstag im Parlament angelobt werden sollen, doch wissen, wo ihr künftiger Sitzplatz ist.

Das war bis Montagnachmittag nicht klar, denn der in der Präsidialkonferenz der derzeitigen Parlamentsparteien SPÖ, ÖVP, FPÖ und Neos konsensual erarbeitete neue Sitzplan im Ausweichquartier in der Hofburg sorgte bei Peter Pilz für etwas Unmut über den ihm zugedachten Platz – zwar in Reihe zwei, aber mit wenig Bewegungsfreiheit, weil eben nicht am Rand, wo Neos-Chef Matthias Strolz sitzen wird, und einem Sitz, der dem angrenzenden SPÖ-Klub gehört, hätten die anderen Parteien den ersten beziehungsweise vordersten Liste-Pilz-Platz eingeplant gehabt.

Bilaterale Lösung für Sitzordnung

Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) räumte der Liste Pilz daher eine Frist bis Montagnachmittag, 17 Uhr ein, um mit den pinken Sitznachbarn eine amikale Sitzneuordnung innerhalb ihrer "Zone" zu erarbeiten, die dann auch gelten würde. Anderenfalls wäre der Konsensplan aus der Präsidiale in Kraft getreten.

Die Sitztauschübung ist gelungen: Neos-Vizeklubchef Nikolaus Scherak, der auch mit dem Erstplan zufrieden war, fand mit Wolfgang Zinggl von der Liste Pilz eine Lösung, die vorsieht, dass die acht Pilz-Mandatare je vier Sitze in der vorletzten und letzten Reihe (zwei Randsitze) bekommen (siehe Grafik). Im Abtausch dafür werden zwei Neos-Abgeordnete in der zweiten, drei in der dritten, vier in der vierten, einer in der fünften und keiner in der letzten Reihe sitzen, und es gibt drei statt fünf Randplätze.

Die ÖVP (62) sitzt vom Präsidium aus rechts am Rand, gefolgt von der FPÖ (51), dann Neos und Liste Pilz und links die SPÖ (52).

Platztausch zwischen ÖVP und FPÖ

Eine kleine Änderung hat sich am Montag noch ergeben: ÖVP und FPÖ haben bilateral zwei Sitze – die Platznummern 32 und 63 – getauscht. Damit muss kein FPÖ-Abgeordneter alleine in der zweiten Reihe im zweiten Block von rechts neben vier ÖVP-Abgeordneten sitzen (siehe die ausgetauschte, nun hoffentlich endgültige Grafik). Künftig gehört diese Reihe also dem türkisen Klub. Der blaue Sitz rückt nach hinten, damit sind in Reihe drei je drei FPÖ- und ÖVP-Mandatare platziert. Möge am Donnerstag bei der konstituierenden Sitzung jede und jeder den richtigen Platz finden. (Lisa Nimmervoll, 6.11.2017)