Im langen Schatten der teils unsäglichen Causa prima Österreichs entsteht gerade eine Regierung. ÖVP und FPÖ verhandeln sich, selbst wenn derzeit kaum wer hinsieht, zielstrebig in Richtung Koalition.

Zwar sei die Vergabe von Ministerposten noch kein Thema, wie nicht rasend glaubwürdig verbreitet wird, aber: Die Verhandlungen werden konkreter. Nach dem ersten "positiven gegenseitigen Abtasten" (FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache) kommen einander Türkis und Blau näher.

Das legt auch die veröffentlichte Verhandlerdiktion nahe. Ihre "Metaziele" haben die Chefverhandler gefunden (wie Reduzierung der Abgabenquote), nun erarbeiten sie die "Leuchtturmprojekte". Und wetten, die Augen werden uns aufgehen, wenn uns die dereinst erleuchtet haben werden.

Geführt wird das Ganze von der "Steuerungsgruppe", ihr unterstehen "Clustergruppen", unter denen "Fachgruppen" Themen wie innere Sicherheit oder Frauenpolitik besprechen.

Apropos: Eine blaue Verhandlerin ist bekanntermaßen FPÖ-Abgeordnete Anneliese Kitzmüller, Vizeobfrau der "akademischen Mädelschaft Iduna zu Linz". Die verfolgt spezielle Metaziele, hat den Wahlspruch "Einig, treu und wahr" und trägt die Farben Gold, Kornblumenblau und Silber. Die "Damenverbindung" pflegt, neben Sonnenwende-, Erntedank- oder Julfest, auch das "deutsche Liedgut".

Frauen, hört die Signale. (Renate Graber, 7.11.2017)