Hans Peter Doskozil wird als Nachfolger von Landeshauptmann Hans Niessl gehandelt.

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Eisenstadt – Am Mittwochnachmittag tagte in Eisenstadt ein außerordentlicher SPÖ-Parteivorstand, um Personalfragen zu beraten. Danach wurde, was bislang als offenes Geheimnis gehandelt wurde, offiziell: Hans Peter Doskozil, der bis zur Angelobung von Schwarz-Blau noch amtierende Verteidigungsminister, kehrt ins Burgenland zurück, um hier auf dem Posten des Landesrats für Finanzen und Kultur darauf zu warten, Hans Niessl 2019 als Landeshauptmann abzulösen.

Diese Heimkehr hat eine rege Rochadetätigkeit ausgelöst. Der bisherige Finanzlandesrat Helmut Bieler geht mit Jahresende in Pension. Auf Doskozils Nationalratsmandat – dieser holte als Spitzenkandidat auf der Landesliste immerhin knapp 28.000 Vorzugsstimmen – rückt die Bürgermeisterin des mittelburgenländischen Steinberg-Dörfl nach, Klaudia Friedl. Friedls Mandat im Landtag wird Bundesrat Peter Heger, Ex-Bürgermeister von Horitschon, besetzen. Seinen Bundesratssitz wird Nationalrat Jürgen Schabhüttl einnehmen.

"Reformgruppe"

Hans Peter Doskozil wird die burgenländische SPÖ in die nächste Landtagswahl führen. Aber nicht nur. Der "beliebteste Bundespolitiker der SPÖ" (Hans Niessl) wird auch bundespolitisch weiterhin seine Stimme erheben. Niessl hat ja für ihn schon vor längerem seinen Platz als Bundespartei-Vize geräumt.

Der Wechsel an der pannonischen Parteispitze wird im September 2018 bei einem Landesparteitag definitiv. Ein knappes halbes Jahr später, nach der im Burgenland gastierenden Landeshauptlaute-Konferenz, wird er als Niessl-Nachfolger designiert.

Zuvor aber wird Hans Peter Doskozil als Chef einer "Reformgruppe" alle roten Steine umdrehen. Man wolle sich, so Doskozil, nicht bloß ertüchtigen für die Lantagswahl 2020. Sondern auch bundespolitisch aktiv sein als jene Landesgruppe, die immerhin das beste ländliche Ergebnis eingefahren habe (wei, 8.11.2017)