Athen – Die griechischen Krankenhausärzte sind am Donnerstag in einen 24-stündigen Streik getreten. Wie ihre Gewerkschaft OENGE mitteilte, protestieren sie damit gegen ein neues Gesetz, mit dem ihre Arbeitszeit von höchstens 48 Stunden auf bis zu 60 Stunden in der Woche erhöht werden kann.

Zudem treten sie gegen die Kürzungen ihrer Gehälter auf und fordern die Einstellung von mehr Ärzten und Krankenhauspersonal. "Wir fordern Einstellungen jetzt", hieß es in einer Erklärung des Verbandes der (staatlichen) Krankenhausärzte Griechenlands. In den öffentlichen Krankenhäusern werden wegen des Streiks nur Notfälle behandelt, erklärte eine Sprecherin des Verbandes der Krankenhausärzte im griechischen Fernsehen.

Wegen der schweren Finanzkrise wurden in den vergangenen sechs Jahren kaum neue Ärzte und Krankenhauspersonal in Griechenland eingestellt. In vielen Spitälern ist der Anteil älterer Ärzte überproportional hoch. Nach Angaben des Athener Ärzteverbandes sind seit 2010 mehr als 18.000 junge griechische Ärzte ausgewandert. Die Mehrheit von ihnen arbeitet in Großbritannien, Deutschland und den arabischen Golfstaaten. (APA, dpa, 9.11.2017)