Tunis – Tunesien hat den seit zwei Jahren geltenden Ausnahmezustand abermals um drei Monate verlängert. Das Präsidialamt in Tunis teilte diese Entscheidung am Freitag nach Konsultationen mit der Regierung und dem Parlament mit. Ohne die Verlängerung wäre der Ausnahmezustand am Wochenende abgelaufen. Er war bereits über ein dutzend Mal verlängert worden.

Der Ausnahmezustand gibt den Sicherheitskräften weitreichende Befugnisse, Streiks können verboten und die Medien kontrolliert werden. Die Behörden hatten ihn im November 2015 nach einem Anschlag auf einen Bus der Präsidentenwache in der Hauptstadt Tunis mit zwölf getöteten Gardisten ausgerufen.

Immer wieder Anschläge

Seit der Revolution in Tunesien im Frühling 2011 gab es dort eine Reihe islamistischer Anschläge. Zuletzt hatte ein Angreifer Anfang November in Tunis zwei Polizisten mit einem Messer angegriffen und dabei einen von ihnen getötet.

Bereits im Juni 2015 waren in einem Badeort in der Nähe von Sousse fast 40 Touristen getötet worden, unter ihnen 30 Briten und zwei Deutsche. Zu beiden Angriffen hatte sich die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt. (APA, 10.11.2017)