Triest – Tauchereinheiten der Feuerwehr sind in der Bucht von Muggia vor Triest am Samstag im Einsatz gewesen, um die Reste des Schlachtschiffes der habsburgischen Marine SMS Wien aufzuspüren und an die Oberfläche zu bringen. Die Wien (SMS steht für "Seiner Majestät Schiff") war am 10. Dezember 1917 von zwei italienischen Schiffen torpediert worden. Sie sank in wenigen Minuten, 46 Männer ertranken.

Historischer Hintergrund

Die SMS Wien war eines von nur drei Schiffen der Monarch-Klasse und hatte eine Tonnage von knapp unter 5.900 Tonnen. Sie wurde 1895 eingeweiht und im Ersten Weltkrieg in der Adria eingesetzt. Ende 1917 wurde die SMS Wien zusammen mit einem ihrer Schwesterschiffe, der SMS Budapest, nach Triest geschickt und beteiligte sich an der Beschießung von italienischen Truppen im Golf von Triest.

Am 10. Dezember 1917 gelang es zwei italienischen Torpedobooten in den Hafen von Triest einzudringen. Sie feuerten auf die Budapest und die Wien Torpedos ab. Die Budapest wurde verfehlt, die Wien jedoch erhielt zwei Treffer und sank binnen fünf Minuten im seichten Wasser des Triester Hafens mit 46 Menschen an Bord.

Bergungsversuche bislang glücklos

Schon in den 1950er Jahren waren Versuche unternommen worden, um das in etwa 20 Metern Tiefe liegende Wrack der Wien ans Licht zu bringen, erbrachten jedoch keine Resultate. Vor einigen Jahren war der Punkt lokalisiert worden, wo sich das inzwischen vom Schlamm der Bucht ganz bedeckte Wrack befinden dürfte.

Geführt werden die jetzigen Tauchereinheiten von der angesehenen Friauer Meeresarchäologin Rita Auriemma. Geborgene Reste sollen in Triest ausgestellt werden, berichteten lokale Medien. Die Fragmente sollen im Rahmen einer Ausstellung über Meeresarchäologie in der Adria präsentiert werden, die unter dem Schutzschirm des italienischen, des kroatischen und des slowenischen Kulturministeriums organisiert wurde und am 17. Dezember in Triest eingeweiht wird. (APA, red, 12. 11. 2017)